Das Wort

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Wirst du gerettet werden. Römerbrief 10,9-10

Was ist das für ein Geheimnis, dass nur mit dem Mund bekennen, ausreicht, die Ewigkeit zu empfangen. Nicht Gott zu dienen, nicht in die Mission zu gehen, nicht für Jesus zu sterben, nur mit dem Mund zu bekennen, reicht aus, um gerettet zu werden. Warum kann ich mich nicht einfach zurücklehnen und das Leben genießen, wenn ich die Errettung gefunden habe?

Es gibt verschiedene Motivationen, warum die Menschen anfangen Gott zu dienen. Sie denken, wenn Jesus ihnen so viel gegeben hat, dann muss man seine Liebe zu ihm irgendwie zum Ausdruck bringen. Viele geistlich Wiedergeborene stürzen sich in die Dienste der Kirche, fasten, besuchen Bibelkreise und Gottesdienste. Man könnte sagen das ist auch richtig, jedoch steckt dahinter menschliches Denken.

Als Marta der Maria Vorwürfe macht, dass sie nicht mithilft, sagt Jesus daraufhin, dass Maria den guten Teil erwählt hat, und das soll ihr nicht genommen werden. (Lukas 10,42) Marta hat menschlich gehandelt, Maria aber göttlich. Jesus fordert uns heraus, göttlich zu denken und zu handeln. Gott hat einen Plan für jeden von uns und wir können ihm vertrauen, dass unser Leben eine göttliche Frucht bringt.
Das wichtigste aber ist, an Jesus Füssen zu sitzen und seinen Worten zu lauschen. Warum bezieht sich so viel in der Bibel auf das Wort? Göttlich ist nicht der körperliche Einsatz, sondern das Geschehen im Geist durch das Wort. Das Problem fängt an, wenn ich Jesus nicht höre, dann höre ich die Predigten von Pastoren, die mich auffordern für Jesus aktiv zu werden. Für uns Menschen ist es am einfachsten, statt zu warten und das lebendige Wasser, die Worte des Heiligen Geistes zu suchen.

Was würde Jesus in so einer Situation uns sagen? Seine Jünger sind mit ihm drei Jahre unterwegs gewesen. Er würde uns sagen, dass wir einen Menschen suchen sollen, der mit dem Heiligen Geist Gemeinschaft hat und Jesus persönlich kennt. Gemeinschaft mit so einem Menschen würde mir beibringen, göttlich zu denken und danach göttlich zu handeln. Leider gibt es solche Menschen sehr wenig in den Gemeinden. Warum? Die meisten Gemeinden haben einen Pastor und er erzählt von der Kanzel aus, wie ein Christ zu leben hat. Ist das Jüngerschaft, wenn ich dem Pastor eine Stunde im Gottesdienst zuhöre? Erlebe ich, wie er mit der Finsternis kämpft und siegt? Leider nicht. Und so bleibt der Gläubige blind und weiß nicht, wie er lernen kann Jesus nachzufolgen. Es ist nicht schlecht dem Pastor zuzuhören, wenn er das Wort auslegt, aber trotzdem ist es wichtig, das Leben im Geist live zu erleben. Wenn ich anfange die Worte von Jesus zu empfangen, lerne ich Gottes Plan für mein Leben kennen. Und wenn der Heilige Geist den Zeitpunkt zeigt, an dem ich aktiv werden kann, mache ich mich auf den Weg. Das heißt nicht, dass ich in dieser Zeit den Menschen um mich herum nicht helfe. Wenn ich die Not in meiner Umgebung sehe, bete ich und helfe meinen Mitmenschen. Wenn ich aber aktiv in der Gemeinde helfe, bevor ich gelernt habe, Jesus Worte zu hören, habe ich mich für den menschlichen Weg entschieden und werde vielleicht in diesem ganzen Machen und Tun gar nicht mehr den göttlichen Plan in meinem Leben empfangen. Wenn jeder Christ in seiner Berufung und im göttlichen Plan leben könnte, hätte die Gemeinde viel mehr Autorität in der Gesellschaft und einen guten Ruf, so wie die erste Gemeinde in Jerusalem. Also wie wichtig ist es, die frisch Wiedergeborene auf den richtigen Weg zu lenken. Natürlich folgen darauf die Fragen, wie soll dann die Gemeinde funktionieren, wenn nur wenige aktiv sind, die anderen aber kommen nur zum Zuhören. Wenn diese Gemeinde ein Werk Gottes ist und der Pastor einen göttlichen Auftrag hat, dann wird so eine Gemeinde bestehen bleiben. Wenn es aber das menschliche Werk ist, dann soll diese Gemeinschaft gemeinsam an Jesus Füssen sitzen lernen und seine Worte empfangen.

Kraft des Evangeliums

Denn ist es unmöglich, Menschen, die einmal erleuchtet worden sind – Menschen also, welche die guten Gaben des Himmels zu spüren bekamen, Anteil am Heiligen Geistes erhielten, die Güte des Wortes Gottes erfahren und die Macht der zukünftigen Welt kennengelernt haben – und sich dann doch von Gott abwandten, wieder zur Umkehr zu bewegen und ihr Leben dadurch zu erneuern. Denn sie nageln den Sohn Gottes erneut ans Kreuz und verspotten ihn. Hebräer 6,4-6

Gottes Liebe steht für alle Menschen offen, denn Jesus ist für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gestorben. Wer braucht diese Liebe? Wer braucht das Wasser? Natürlich die Durstigen, die nach Wasser suchen und trinken wollen. Wenn sie es aber gewohnt sind, das dreckige und abgestandene Wasser zu trinken, können sie sich gar nicht vorstellen, dass es sauberes und frisches, fließendes Wasser gibt. Wenn ein Mensch, der nur abgestandenes, dreckiges Wasser trinkt, einmal frisches, sauberes Wasser schmeckt, dann hört er nicht auf danach zu suchen. Genauso ist es mit der Liebe Gottes. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass es bedingungslose, grenzenlose Liebe des Himmlischen Vaters gibt. Sie versuchen diese Sehnsucht mit leeren Lehren, menschlichen Theorien und sinnlosen Dingen zu füllen, aber das macht sie noch mehr kaputt und zerbrochen im Herzen. Welcher Ausweg gibt es daraus? Wenn ein Mensch anfängt Gottes Liebe zu empfangen und glücklich zu sein, kann er den Menschen um sich herum erzählen, dass es diese Liebe gibt und dass er sie geschmeckt hat. Und die Menschen, die Sehnsucht nach dieser Liebe haben, werden von ihr angezogen und ebenfalls anfangen diese Liebe zu empfangen.
Wenn aber die Menschen, die nur Vorstellung von dieser Liebe haben und sie noch nicht selbst geschmeckt haben, von dieser Liebe anderen erzählen, jedoch selbst leer sind, dann spüren die Menschen, die Gott suchen, dass es nur leere Worte sind und keine Kraft hinter ihnen steht, dann wenden sie sich ganz von Gott ab und gehen verloren.
Menschen, die Gott suchen, möchten nicht leere Worte hören, sondern die verändernde Kraft des Evangeliums spüren, am eigenem Körper diese Kraft erleben. Die Gemeinde Gottes soll voll Geistes werden und voll von überfließender Liebe Gottes sein. In der Gemeinde soll so viel Liebe spürbar sein, dass die Menschen trinken können und ihren Durst nach der Nähe Gottes stillen können. Warum gibt es so wenige Orte in Europa, wo die Menschen ihre Sehnsucht nach Gottes Nähe stillen können?
Weil die Gläubigen sich weiterhin mit ihren Theorien über Gott beschäftigen, statt ihm zu begegnen. Sie kennen Gott selbst nicht und geben auch den anderen keine Möglichkeit dem lebendigen Gott zu begegnen. Warum halten Sie sich an Theorien und Lehren über Gott? Weil sie nicht aus ihren gewohnten Rahmen herausgehen wollen. Sie beten zu Gott, dass er die Menschen in ihrer Stadt rettet, sind selbst aber nicht bereit, diesen Gott kennen zulernen und seinen Willen zu tun.
Wenn jemand sagt: „Gott ich gehöre dir und ich möchte deinen Willen tun.“ Gott steht demjenigen mit offenen Armen entgegen und wartet, dass er ihn kennen lernt, aber diese Person geht weiter zu Gottesdiensten, wo über Gott nur gelehrt wird und seine Nähe nicht spürbar ist, dann kann sich Gott nicht in seinem Leben bewegen. Gott kann den Menschen in seinem stillen Zimmer begegnen oder an einem Ort, wo seine Gegenwart spürbar erlebt werden kann. Wenn jeder Gläubige zu Hause dem lebendigen Gott begegnen würde, dann wird diese Welt in Kürze von Gottes Liebe überfließen.
Was schreibt Paulus an Hebräer? Wenn Menschen die guten Gaben des Himmels erhielten, die Güte des Wortes Gottes erfahren und die Macht der zukünftigen Welt kennengelernt haben und sich dann abgewandt haben, dann kann man sie nicht mehr zur Umkehr bewegen. Erleben wir das in unseren Gemeinden? Empfangen wir die guten Gaben des Himmels? Erfahren wir die Güte des Wortes Gottes? Lernen wir die Macht der zukünftigen Welt kennen? Paulus beschreibt die Gemeinde zu seiner Zeit und in unserer Zeit lernen wir alles über Gott kennen, aber nicht seine Gaben zu empfangen und die Macht der zukünftigen Welt kennen zulernen. Das Wort kommt uns unzugänglich vor und schwer verständlich. Wann wird die Gemeinde aus den gewohnten Rahmen ausbrechen und anfangen, Gott selbst zu suchen und nicht weiter Theorien und Lehren über ihn zu verbreiten?