Das ewige Brot

Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. Lukas 11, 9-10

Bedeutet dieser Bibelvers, dass alles worum wir bitten, uns gegeben wird? Wenn unser Kind uns darum bittet viel Schokolade zu essen, würden wir es ihm erlauben ?
Hier spricht Jesus wieder zu unserem geistlichen Menschen. Der menschlicher Verstand kann nicht verstehen was Jesus meint, wenn er sagt, dass er den Tempel in drei Tagen aufbauen kann oder dass wir sein Blut trinken und sein Fleisch essen sollen. Das kann uns nur der Heilige Geist erklären und verständlich machen. 

Das Problem hatten schon die Jünger, als Jesus zu ihnen gesagt hatte: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer.“ Die Jünger dachten, dass er über die Brote spricht, die sie nicht mitgenommen haben.
Deswegen brauchen wir die Menschen, die diese Sprache verstehen und den anderen zugänglich für den menschlichen Verstand machen, denn wenn man wiedergeboren ist, bleibt man erstmal ein Säugling und angewiesen auf Versorgung durch einen Erwachsen. Die richtige Nahrung und Beziehung zu Jesus bringen geistliches Wachstum voran, sodass man anfängt diese Sprache selbst zu verstehen. Warum musste Jesus in dieser Sprache sprechen, statt deutlich und verständlich für den menschlichen Verstand? Weil geistliche Sprache universell ist. Sie kann in verschiedenen Situationen zu verschiedenen Zeiten zu uns sprechen. Im Gottes Wort ist so viel Fülle, dass man über einen Satz Romane schreiben kann. Dabei wird jede Generation die Informationen für sich heraus holen, die für sie relevant sind. 
Was bedeutet nun: „Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet und wer anklopft, dem wird aufgetan.“
Der geistliche Mensch bittet um die ewigen Dinge, die einen ewigen Bestand haben, die nicht vergehen. Was sucht der geistliche, ewige Mensch in uns? Er sucht nach Antworten, um seinen Geist zu ernähren und gedeihen zu lassen. Wo klopft dieser Mensch an? In das Reich Gottes.
Und das alles wird von Gott immer beantwortet. Er lässt niemanden vor seiner Tür stehen.
Was ist denn mit unseren menschlichen Bedürfnissen? Probleme in Beziehungen, Finanzen, innere Unzufriedenheit und noch viel mehr, was ist damit? Wenn wir in allen diesen Problemen in erster Linie um unseren geistlichen Menschen kümmern, wird das Materielle sich dem geistlichen anpassen. Denn das Menschliche wird vergehen, der Geist ist aber ewig. Je mehr wir den Raum dem Geist Gottes in unserem Leben geben, desto mehr wird sich das Materielle, also unsere Umstände, sich auch ändern. Glauben Sie aber nicht, dass es Leben ohne Probleme in dieser Welt gibt. Sie verändern sich nur. Denn ein Mensch, der vom Geist Gottes geleitet wird, hat auch Probleme, aber einer anderen Art.
In dieser Welt werden wir in einem geistlichen Kampf leben und das Böse wird uns immer angreifen. Nur wir haben Jesus an unserer Seite, der Sieger über alle Mächte der Finsternis ist. So sind wir auch Sieger in Ihm.

„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet viel mehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“ Matthäus 6,31-33

Die Heiden bedeuten in diesem Bibelvers der fleischliche Mensch in uns, der nicht vom Geist wiedergeboren ist. Der geistliche Mensch sucht aber das Himmlische und vertraut dem Vater, dass er für alles sorgt.
Die Gemeinde Gottes, die das Wort Gottes mit dem menschlichen Verstand versucht zu verstehen, führt in die Irre, denn der Verstand verdreht und zeigt ein falsches Gottesbild. Das wäre genauso, wenn die Jünger, die Jesus mit dem Sauerteig falsch verstanden haben, anfangen würden zu erzählen, dass Jesus gesagt hat, dass man Brote sammeln muss. Deswegen ist die Kirche zurzeit in so einem erbärmlichen Zustand. So viele Denominationen und jeder versteht das Wort anders. Das ist nicht vom Heiligen Geist.
Viele Pastoren, die ein Theologiestudium abgeschlossen haben, haben nichts anderes gelernt, wie man die Bibel mit dem Verstand verstehen kann. In uns allen Kindern Gottes, die vom Heiligen Geist wiedergeboren sind, lebt der ewige Geist Gottes, der möchte, dass jeder seine Sprache versteht, dafür braucht man kein Theologiestudium. Sondern ein suchendes Herz und einen Menschen, der ihn auf diesem Weg begleitet und erstmal eine geistliche Nahrung gibt, also erstmal das Wort Gottes durch den Heiligen Geist übersetzt. Gemeinschaft, wo man angenommen und getragen wird, ist auch sehr wichtig. Und das alles können wir bitten und es wird uns gegeben.
Das heißt nicht, dass ich jetzt gar nicht mehr für meine Bedürfnissen beten kann. Wir können zu Gott mit allen unseren Sorgen kommen. Aber nur die geistlichen Bedürfnisse werden 100 % beantwortet. Alles andere müssen wir loslassen und viel mehr für unser geistliches Wachstum sorgen.

dav

Ist Gott etwas unmöglich?

So spricht der Herr, der Allmächtige: „Sollte mir das unmöglich erscheinen, nur weil es dem Volk, das in diesen Tagen übrig geblieben ist, unmöglich erscheint?“, spricht der Herr, der Allmächtige. Sacharija 8,6

Wie oft gibt es Situationen, in denen wir es uns nicht vorstellen können, dass Gott etwas ändern kann? Gerade wenn wir es mit verstockten menschlichen Herzen zu tun haben, dann hat man das Gefühl, dass auch Gott nichts daran ändern kann. Frieden in einem Land, das vom Krieg bereits über Jahrzehnte beherrscht wird, ist auch unvorstellbar. Einheit unter Christen scheint unmöglich zu sein. Das Wort „scheint“ kann hier auch den Glauben ersetzen. Es scheint uns so sehr, dass Gott sagt, soll es bedeuten, dass es mir unmöglich ist? Wie möglich ist eine Veränderung unserem Gott? Halten wir uns an seine Zusagen fest oder an das, was wir vor unseren Augen sehen?

Abraham, der Vater des Glaubens sah nur, dass er und Sarah sehr alt waren und trotzdem glaubte er, dass Gott übernatürlich ihm Nachkommen geben kann. Er glaubte an einen übernatürlichen Gott, der mehr tun kann, als seine Augen glaubten. Leben wir in der Realität des „Scheinens“ oder des Glaubens?

Im Buch Sacharija wendet sich Gott an das Volk, das übrig geblieben ist. Der Tempel Gottes soll wieder aufgebaut werden. All die Zusagen Gottes scheinen dem Volk unmöglich zu sein. Der Prophet scheint, an der Realität des Volkes vorbeizureden.

„So spricht der Herr, der Allmächtige: „Ich setze mich leidenschaftlich für Zion ein und kämpfe mit glühenden Zorn für Jerusalem. Und weiter spricht der Herr: „Ich kehre nach Zion zurück, und ich will wieder in Jerusalem wohnen. Dann soll Jerusalem Stadt der Treue genannt werden und der Berg des allmächtigen Herrn soll der Heiliger Berg heißen.“ (Sacharija 8, 2-3)

Gott möchte Funken des Glaubens in seinem Volk entzünden.

Als ein Engel zu Zacharias sprach, dass seine Frau schwanger wird, glaubt Zacharias der Botschaft nicht. Nicht einmal übernatürliche Erscheinung vom Himmel ließen Zacharias an der Realität seiner Augen zweifeln. Seine Frau ist unfruchtbar schon seit Jahrzehnten. Er fragte den Engel Gabriel: „Wie kann ich sicher sein, dass es passieren wird? (Lukas 1, 11-20)

Als der Engel Gabriel zu Maria kam und ihr Gottes Verheißungen weitergibt, sagte sie: „Ich bin die Dienerin des Herrn und beuge seinem Willen. Möge alles was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.“ Auch wenn sie keine Vorstellung hatte, wie man von der Kraft des Höchsten schwanger werden kann. Vor ihr ist das noch niemanden passiert und trotzdem nimmt sie die Verheißung Gottes an.

Ist es Gott unmöglich seine Gemeinde als eine Braut, die ihm gleich gestellt ist, erscheinen lassen?

Die Menschen aufstehen zu lassen, die die Geschichte der Menschheit verändern?

„Und ich werde Wunder oben am Himmel tun und Zeichen unten auf der Erde – Blut und Feuer und Rauchwolken. Die Sonne wird finster werden und der Mond blutrot, ehe der große und herrliche Tag des Herrn anbricht. Und jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“ (Apostelgeschichte 2,19-20)

Leben wir im Glauben oder im Schauen? Was ist unsere Realität?

„So spricht der Herr der Allmächtige: „Geht mit neuem Mut an die Arbeit!““ (Sacharija8,9)

Vor uns steht viel Arbeit und unser Gott möchte, dass wir mit neuem Mut an die Arbeit gehen, dass wir daran glauben, dass unserem Gott nichts unmöglich ist.

mde

Die Wüste des Lebens

Gleich darauf drängte der Heilige Geist Jesus, in die Wüste zu gehen. Vierzig Tage lang wurde er dort von Satan versucht. Er lebte mitten unter den wilden Tieren und Engel sorgten für ihn.
Markus 1,12-13
Wofür braucht der Sohn Gottes, eine Wüste mit wilden Tieren und Versuchungen vom Satan? Was passierte dort? War es eine Vorbereitung auf seinen Dienst? War nicht Gottes Sohn bereits ohne Sünde? 

Warum brauchte er solch eine Konfrontation? Um herauszufinden, wie er Gott seinem Vater vertrauen kann? Warum brauchen wir eine Wüste in unserem Leben?

In der Wüste findet die Abnabelung von der materiellen Welt statt und wird eine Verbindung zu der geistlichen wird aufgebaut. 

„Und Engel sorgten für ihn.“ In der Wüste stirbt alles worauf sich unsere Augen verlassen. Auch Gottes Sohn braucht das, denn seine Seele war mit dieser Welt verbunden und er brauchte die Abnabelung.
Erst lässt sich Jesus von Johannes dem Täufer taufen, dabei kommt der Heilige Geist auf ihn. Danach geht er in die Wüste, weil der Heilige Geist an Kraft in seinem Herzen gewinnen möchte. Nach der Wüste geht er in die Welt und verkündet das Reich Gottes in voller Kraft. 

„Sie waren von seiner Lehre überwältigt, denn er sprach – anders als die Schriftgelehrten – mit Vollmacht.“ Markus 1,22
Wenn der Sohn Gottes den Prozess der Abnabelung brauchte, dann wie viel mehr brauchen wir ihn.
Das Problem ist, dass wir durch unsere Wüste nicht gehen wollen. Wir wollen nicht wilden Tieren ausgeliefert werden und von Satan versucht werden. Wir wollen sofort das Reich Gottes in der Kraft Gottes verkünden. Doch Warum funktioniert es nicht? Weil es bei der Kraft Gottes nicht auf das weltliche Denken und fleischliches Handeln ankommt. Die Kraft Gottes kommt nur zu dem Herz, dass vom Heiligen Geist regiert wird. 

Wichtig ist dabei, dass man durch seine Wüste nur alleine gehen kann. Jeder Christ geht alleine durch seine Wüste. Vielleicht fragen manche, warum bin ich so anders als die anderen? Ich habe so viele Probleme in meinem Leben, im Vergleich zu den anderen. Das liegt daran das die anderen durch ihre Wüste schon gegangen sind oder noch dadurch gehen werden. 
Wenn wir zu Jesus beten, nimm mein Leben und sei der Herr meines Lebens, dann sollten wir bereit sein, durch die Wüste des Lebens zu gehen. Natürlich werden wir weinen und stöhnen und mit Gott kämpfen, unsere Fäuste zum Himmel erheben, aber die Wüste ist die Antwort auf unser Gebet.
In dieser Wüste sterben alle menschliche Hoffnungen und Erwartungen, was Gott alles für uns tun soll. In der Wüste bleibt nur innerliche Leere und sich von Gott verlassen fühlen.
Jesus musste erst in der Wüste für sich selbst sterben und das zweite Mal am Kreuz für die ganze Menschheit. Wir können nur ein Mal für sich selbst sterben, um die Kraft der Auferstehung zu empfangen. In diesem Prozess werden uns alle menschliche Stützen im Leben weggenommen. Du wirst dich allein auf Gott verlassen müssen. In dieser Wüste öffnen sich deine geistlichen Ohren und Augen. Die Engel dienen dir.
Dieser Prozess ist schmerzhaft, aber auch befreiend von all deinen seelischen Sehnsüchten, die den Heiligen Geist blockieren, in aller Kraft in deinem Leben zu wirken.
Du kannst diesen Prozess beschleunigen, indem du aufhörst Auswege aus deinem Problemen zu suchen und einfach still vor deinem Gott wirst, ihn mitten in all diesen Schwierigkeiten lobst und preist. Suche nicht Hilfe bei anderen Menschen und akzeptiere deine Situation, wie sie ist.
Wenn dieser Prozess abgeschlossen wird, dann wirst du sehen, mit welcher Kraft Gott in dein Leben kommt.
„Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich.“
Wenn wir die Menschen in der Bibel wie Abraham, Moses, David, Josef, Jakob und viele andere anschauen, dann sehen wir, dass sie alle durch ihre eigene Wüste gegangen sind.
Dann lasst uns aufschauen zu dem Anfänger und Vollender des Glaubens Jesus Christus und in vollen Vertrauen auf ihn durch unsere Wüste gehen.

Demut lernen

Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Anweisungen lerne. Das Gesetz, das aus deinem Mund kommt, ist besser für mich als Tausende von Gold- und Silberstücken.
Psalm 119,71-72

Gedemütigt zu sein hört sich nicht gut in unseren Ohren an. Wir sind selbstbewusste Menschen und lassen es nicht zu, dass jemand uns demütigt. Wir setzen Grenzen, schützen unser Territorium und gehen solchen Situationen aus dem Weg. David schreibt im Psalm, dass es gut für ihn ist gedemütigt zu sein, damit er Gottes Anweisungen lernt. Was passiert mit uns, wenn wir gedemütigt werden? Wir sind in erster Linie verletzt. Verletzung ist immer mit Schmerzen verbunden. Wer möchte schon freiwillig Schmerzen haben? Gedemütigt zu sein bedeutet auch Scham, Verachtung, Kränkung. Wie kann das alles gut für mich sein. Was kann ich daraus lernen?
Als König David mit der Frau eines anderen Mannes schlief, wurde er vom Propheten Nathan gewarnt. Als diese Frau Batseba Kind bekam, starb das Kind während der Geburt. War das eine Demütigung für David? Was für ein Schmerz, dass wegen seines falschen Verhaltens ein Kind sterben muss.
David fastete und betete zu Gott, aber ohne Erfolg. Das Kind stirbt. David akzeptiert den Willen Gottes und fängt an zu essen. David zeigte Reue und bat Gott seinem Kind eine Chance zu geben. Vielleicht hat er Gott sogar Versprechungen gemacht. Alles umsonst.
David lernt, dass man Gott nicht manipulieren kann. Wir, als Kinder Gottes, sind seine Lieblinge. Bedeutet das, dass wir keine Konsequenzen für unser Verhalten bekommen?
David wurde König und dachte, dass es ihm alles erlaubt war, sogar die Frau eines anderen Mannes ins Bett zu holen. Gott ist allmächtig und er kann alle unsere Fehler ausbessern. Es bedeutet aber, dass wir zu unverantwortlichen und respektlosen Persönlichkeiten werden. Engel des Lichts Luzifer akzeptierte den Willen Gottes nicht. Er hat gegen Gott und seinen Willen rebelliert und wurde für alle Ewigkeit von Gott getrennt.
Wir brauchen Demütigung, damit wir Gott als Gott in unserem Leben akzeptieren und nicht als Weltverbesserer oder Gebeteerfüller.
Natürlich verstehen wir Gott nicht und glauben in dem Moment des Schmerzens und Niederlage, dass Gott uns verlassen hat, dass es alles ungerecht wäre und Gott könnte alles verändern. Wenn ein Präsident dein Freund wäre, würde er deine Straftaten verheimlichen? Hier würde er nicht mehr dein Freund sein, sondern Präsident. Wenn er deine Straftaten verheimlichen würde, warum dann nicht bei dem ganzen Volk? Wenn du Freund Gottes bist, bedeutet es nicht, dass du Erlaubnis hast, so zu leben, dass es einen anderen verletzt.
Dabei sehen wir oft unsere Fehler oder Vergeben nicht. Wir sehen nur, wie wir leiden. Danke Gott für Schmerzen und Demütigung. Das ist ein Weg zum neuen Leben in Hingabe, Selbstlosigkeit und ewigen Freude.
Lerne von Jesus wie er demütig wie ein Lamm war, und ohne Murren das Kreuz auf sich nahm. Er fühlte auch Verzweiflung und Verlassen sein. „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, schrie er am Kreuz. Das dürfen wir auch, zu unserem Gott sagen. Er wird unser Glauben stärken und zum Sieg der Liebe führen. In Jesaja gibt uns Gott eine Zusage: „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit wohnt, der, dessen Name der Heilige ist: „Ich wohne an der hohen, heiligen Stätte und bei denen, die einen zerschlagenen und gedemütigten Sinn haben, um die Gedemütigten neu zu beleben, und die zerschlagenen Herzen wieder aufleben zu lassen.“(Jesaja 57, 15 )

Gott über alles

Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen und verwunderten sich. Denn sie waren nicht verständig geworden durch die Brote; denn ihr Herz war verhärtet. Markus 6, 51-52

Jesus vermehrt die Fische und das Brot, speist Tausende von Menschen, und die Jünger verstehen immer noch nicht, wer Jesus ist. Es steht geschrieben, dass sie nicht verständig geworden sind, denn ihr Herz war verhärtet. Sie begriffen die Größe Gottes nicht, weil ihr Herz hart gewesen ist. Die Jünger waren schon so lange zusammen mit Jesus. Sie sahen die Wunder, die er tat, und trotzdem glaubten sie nicht an ihn in ihren Herzen. Vielleicht wurde ihnen beigebracht niemandem außer der eigener Familie zu vertrauen? Vielleicht wurden sie oft betrogen, vielleicht dachten sie, dass der Sohn Gottes nie mit ihnen unterwegs sein würde. Fühlten sie sich zu klein für seine Größe?
Wie oft können wir 
das Maß der Größe Gottes nicht begreifen? Was brauchen wir, um die Größe Gottes und seine Allmacht zu begreifen? Wir können Wunder sehen und sie nicht verstehen. Wir können neben Jesus unterwegs sein und wenig verstehen. Was macht unseren großen Gott in unseren Augen so klein? Das Wort sagt, dass es ein verstocktes Herz ist. Wir haben um etwas gebeten und nicht bekommen. Wir haben nicht erfüllte Träume, kaputte Beziehungen, Schmerzen vor unseren Augen.

Wo war unser Gott, wo wir ihn am meisten brauchten, fragten sich vielleicht die Jünger. Wenn Gott schweigt, können wir es ihm vergeben oder verhärten wir unsere Herzen? Hier ein Wunder und da ein Wunder, aber was ist mit meinem Leben? Nicht erfüllte Träume bleiben nicht erfüllte Träume, kaputte Beziehungen bleiben nicht geheilt, aber Gott ist in unserer Mitte. Haben sie vielleicht darauf gewartet, dass er König in Israel wird und sie mit ihm zusammen reich werden? Wir Menschen bleiben in unserem menschlichen, irdischen Denken gefangen. Wir gehen durch die Straßen mit Gott, aber denken an unsere unerfüllten Träume. Schaffen wir es Gott, Gott sein zu lassen oder bleibt er unser Diener für unsere Wünsche und Träume in unserer kleinen Welt?
Wenn Gott ein Zauberstab wäre und alle unsere Träume und Wünsche erfüllt hätte, was hätten wir dann gemacht? Ihn angebetet und ihm nachgefolgt? Oder weitere Pläne gemacht, was er noch für uns tun könnte? Wie im Märchen von Alexander Puschkin „Märchen über Goldfisch“, wo der alte Mann im Fischernetz eine Königin des Meeres erwischt und drei Wünsche erhält. Er kommt nach Hause und seine Frau sagt ihm, dass er sich
eine neue Wanne zum Wäsche waschen wünschen soll. In einem Augenblick steht die neue Wanne da. Das reicht aber nicht. Die Frau wünscht sich so weiter, bis sie eine Königin wird und den armen Mann hinausjagt. Der alte Mann geht zum Meer und ruft die Königin des Meeres zur Hilfe. Die Königin kommt und hilft dem alten Mann. In einem Augenblick sitzt seine Frau im alten Haus bei der kaputten Wanne wie am Anfang.
Gott geht nicht auf unsere Wünsche ein. Er ist auch kein Wunschautomat.
Was verhärtet unsere Herzen? Unser festgefahrener Blick auf das was wir nicht haben. Und vor lauter Sorgen sehen wir nicht, wer neben uns steht und wie groß und stark er ist.
Natürlich haben wir auch „richtige“ Wünsche, dass die Menschen sich bekehren, dass jemand geheilt wird. Wenn aber Gott nicht antwortet und nichts sich verändert, bedeutet es vielleicht, dass Gott einen eigenen Plan für diese oder andere Situation hat.
Wie viel wichtiger ist es zu fragen was unser Gott für Wünsche hat? Für mich, für meine Familie oder für mein Land? Vielleicht möchte er, 
dass du lernst göttlich zu denken, und mitten in allen unerfüllten Wünschen ihn anbetest?

Der Leib Christi

So bildet ihr gemeinsam den Leib von Christus, und jeder Einzelne gehört als ein Teil dazu. Gott hat euch in den Leib Christi eingegliedert als Apostel, andere als Propheten, wieder andere als Lehrer, dann solche, die Wunder vollbringen, solche mit Gabe der Heilung, solche, die besondere Leitungsfähigkeit haben und andere zur Zusammenarbeit bewegen, und solche, die in anderen Sprachen sprechen können. 1 Korinther 12,27-28

Es ist schwer sich vorzustellen, dass man zu einem Leib gehört und dass man nur ein Teil von diesem Leib ist, z.B eine Hand oder eine Nase. Haupt von diesem Leib ist Christus, der uns miteinander koordiniert und lenkt. Im Körper hat jedes Körperteil und jedes Organ eine eigene einzigartige Funktion, auf die alle anderen Teile angewiesen sind. Genau So gibt es im Leib Christi viele Organe mit Funktionen. Es ist wichtig, dass jeder im Leib Christi versteht, was seine Funktion ist. Bevor man  jedoch seine Funktion entdeckt, braucht man eine tiefe Beziehung zu unserem Erlöser. Man spürt seine Hand, erlebt seine Liebe. Ich bin verliebt in seine Nähe.  Der Heilige Geist regiert in meinem Leben.

Der Leib kann jedoch nicht funktionieren, wenn unausgereifte Organe versuchen, ihre Funktion zu übernehmen. Um zu reifen, braucht jeder Gläubiger ein Gewächshaus, wo sein Glaube gedeihen und reifen kann, wo er die Liebe Gottes genießen kann. Das kann nur in einer kleinen Gruppe geschehen. Nicht umsonst hat Jesus gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, dann bin ich mitten unter ihnen.“ Matthäus 18,20

So eine kleine Gebetsgruppe erlaubt es, eine tiefere Beziehung zwischen seinen Geschwistern im Glauben, aufzubauen und gibt die Möglichkeit, geistlich zu wachsen. Solche kleine Gebetsgruppen sollten der Schwerpunkt der Gemeinde sein, nicht die Gottesdienste, wo man einfach seine Zeit absitzen kann. Um eine Predigt anzuhören, braucht man nicht ein Gebäude, das viel Geld kostet. Man kann in der Woche für einen Tag einen Raum für die Predigt mieten. Die Gemeinde könnten ihre Räume für Familien mit Kindern oder Jugendlichen öffnen, einfach zum Treffen oder Kaffee trinken, auch ohne geistlichen Input. Die Gesellschaft entwickelt sich immer weiter in die Vereinzelung des Individuums und es gibt immer weniger Begegnungsmöglichkeiten, gerade für Familien.

Gott wohnt im Lobpreis seines Volkes. „Aber du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels“ Psalm 22,4

Im Lobpreis und Anbetung öffnet sich uns der Himmel. Diese Atmosphäre der Anbetung ist wie ein Dünger für die geistliche Entwicklung eines jeden Gläubigen. Die Anbetung kann 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag stattfinden, aber wenigstens ein Mal die Woche. Gemeinsame Gottesdienste an einem Sonntag, wo alle Gläubigen egal welchen Alters zusammenkommen, um Zeit miteinander zu verbringen und Gott zu feiern, sind ein Mal im Monat ausreichend. Wichtig ist dabei, dass die Kinder nicht ausgeschlossen werden und dabeibleiben dürfen.

Christen haben eigentlich gar kein Sabbat. Sabbat ist eigentlich ein Tag, an dem ich zur Ruhe kommen soll. Ich empfinde die Gottesdienste aber nicht als Ruhezeit, sondern als pure Aktivität. Wie wichtig ist es, dass unsere Seele und unserer Körper zur Ruhe kommen? Gott hat am siebten Tag ausgeruht und nicht etwas gefeiert oder gedient. Es ist sehr wichtig einen Tag in der Woche zu haben, an dem man einfach nichts tut.

All das würde dazu beitragen, dass wir ein gesundes geistliches Wachstum als Gläubige erleben würden.

Das Licht und die Dunkelheit

Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in die Dunkelheit. Achte darauf dass, das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist. Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen. Lukas 11,34-36

Das Licht und die Dunkelheit. Ein klares und ein schlechtes Auge. Das Licht, das Dunkelheit sein kann. Ein strahlendes Licht, das auf uns scheint. Keine Bereiche in mir dunkel sind? Mein ganzes Leben leuchten? Ist es denn möglich?
Jeden Tag neu machen wir unsere Füße dreckig, indem wir über diese Erde laufen. Da rief Simon Petrus: „Dann wasche mir auch die Hände und den Kopf, Herr, und nicht nur die Füße!“ Jesus erwiderte: „Wer gebadet hat, braucht sich – ausgenommen die Füße – nicht zu waschen, um völlig rein zu sein. Ihr seid rein, allerdings nicht jeder hier.“ Denn Jesus wusste, wer ihn verraten würde. Das meinte er mit dem Satz: „Nicht jeder hier von euch ist rein.““ Wir sündigen jeden Tag bewusst oder unbewusst. Deswegen sagte Jesus zu den Jüngern, dass sie rein sind, nur die Füße sollten gewaschen werden. Was macht uns rein? Unser Glaube an Jesus Christus, dass er Sohn Gottes ist und dass er stellvertretend für uns am Kreuz gestorben ist, dass er am dritten Tag auferstanden und lebt immer noch. Sein Blut macht uns rein. So lange aber wir auf dieser Erde leben, machen wir unsere Füße dreckig. Wie wasche ich meine Füße? Wenn ich zu Jesus komme und ihn bitte meine Füße zu waschen. Weiter sagt Jesus, dass wir uns untereinander die Füße reinwaschen sollen, wie er das getan hat. Natürlich hat Jesus das symbolisch gemeint. Wir sollen nicht anfangen die Eimer herauszuholen und einander Füße zu waschen. Wir sind alle durch den Heiligen Geist miteinander verbunden. Und einander Füße zu waschen, bedeutet, für einander zu beten, dass der Heilige Geist meinem Nächsten hinweist, das er seine Füße dreckig hat und sich von der Liebe Gottes reinigen lässt. Wenn aber der Heilige Geist mich darum bittet, ihm persönlich zu sagen, dann kann ich liebevoll auf den Bereich hinweisen.

Was bedeutet denn alle Bereiche unseres Lebens nicht mehr dunkel sind? Als Christen wollen wir, dass unser ganzes Leben leuchtet. Welche Bereiche werden hier gemeint? Dunkel ist es da, wo nicht nach dem Willen Gottes gelebt wird. In jedem Bereich unseres Lebens, wie Arbeit, Finanzen, Familie, Freundschaften, Berufung können wir entweder nach unserem Verstand bauen oder nach dem Willen Gottes. So lange jeder Bereich deines Lebens nicht nach dem Willen Gottes geregelt wird, kann dein ganzes Leben nicht leuchten. Dein Leben ist eine Baustelle und du kannst entscheiden, wie schnell diese Baustelle fertig zum Wohnen wird. Gott liebt dich nicht weniger, wenn du eine Baustelle bist. Aber für dich ist es besser, dass du vom Licht bewohnbar bist. Dein Verstand sagt dir, was richtig und was falsch ist, mit wem befreundet sein und mit wem nicht, wen umarmen und wen nicht, wo arbeiten und wo nicht, zu welcher Gemeinde gehen und zu welcher nicht, welche Bücher lesen und welche nicht.
Und das hat was mit unserem Auge zu tun, das Fenster unseres Körpers ist. Das schlechte Auge sperrt das Licht aus und ein klares Auge lässt das Licht bis in unsere Seele dringen. Hier wird nicht das Auge unseres Körpers gemeint, sondern ein geistliches Auge. Worauf schaut dein Geist durch seine Augen? Wenn es schaut auf die weltlichen Reichtümer und nicht auf geistliche, dann ist es ein schlechtes Auge. Du wirst nie zufrieden und glücklich sein und du kannst nicht das Licht empfangen. Was wünschst du dir am meisten? Nähe zu Gott? Erfüllung im Heiligen Geist? Gottes Willen tun? Freund Gottes sein? In Anbetung leben? Verliebt in Jesus sein?
Oder einen liebevollen Mann oder Frau haben? Genug Geld? Status in der Gesellschaft? Viel Vergnügen? Glaube mir, das ist alles nicht schlecht, aber das ist der falsche Blickwinkel. Das ist nicht der Blickwinkel der Ewigkeit. Jesus wird dir genug Freude im Leben schenken, wenn du dich nach der Ewigkeit ausrichtest. Setze richtige Prioritäten in deinem Leben! Dann kann das Licht zu deiner Seele durchdringen.
Achte darauf dass, das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist.
Viele Christen vertauschen die wahre Liebe zu Gott mit dem Dienst für Gott. Sie besuchen regelmäßig Gottesdienste und übernehmen viele Dienste in der Gemeinde, aber in ihrem Herzen sind sie weit entfernt von Gott. So denken sie, dass sie im Licht leben, aber eigentlich leben sie in der Dunkelheit. Denn Gott sucht nicht unsere Hände und Füße, die für ihn arbeiten, sondern Herzen, die für ihn schlagen, und zwar im Einklang mit seinem Herzen.
Wenn du richtige Prioritäten gesetzt hast und noch eine Baustelle bist, dann strecke dich nach Gegenwart Gottes aus, um seinen Willen für dein Leben zu verstehen und umzusetzen. Es wird nicht lange dauern und dein Leben wird leuchten.
Wenn du immer noch für Jesus arbeitest, statt ihn zu suchen und bei ihm zu sein, dann bleib stehen, lass alle deine Dienste liegen und lerne an Jesus Füßen zu sitzen und seine Worte zu lauschen. Empfange seine Liebe und verliebe dich in ihn!

Das Evangelium

Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden. Apostelgeschichte 2, 19-21

Was ist das, der herrliche Tag des Herrn? Alle diese Zeichen sollen geschehen, bevor dieser Tag kommt. Sollen diese Zeichen geschehen, damit die Menschen anfangen, an Gott zu glauben? Nein, denn selbst wenn jemand von den Toten aufersteht, werden sie nicht glauben, sagte Jesus in der Geschichte über den armen Lazarus und den reichen Mann. (Lukas 16,31) All diese Zeichen sollen für die Gläubigen sein, damit sie die Größe ihres Gottes sehen und ihn anbeten. Diese Prophezeiung war noch im alten Testament (Joel 3,1-5) geschrieben. Petrus zitierte sie bei seiner Pfingstpredigt.
Nach mehr als zwei Tausend Jahren bewegt uns diese Prophezeiung. Der große herrliche Tag ist ein Fazit, das nach all den Jahren der Geschichte der Gläubigen gezogen wird. Und jeder, der den Namen des Herrn anruft, soll gerettet werden. So viel Zeit gibt Gott der Menschheit ihren Weg in das Himmelreich zu finden.
Jeder Mensch, der Jesus Christus kennengelernt hat, hat eine Chance die Geschichte der Menschheit zu schreiben. Jeder Gläubiger ist somit ein wichtiger Stein im Gebäude der Gemeinde. Wenn auch nur ein Stein fehlt, kann nicht weiter gebaut werden. 

Der Feind ist daran interessiert, dass du denkst, dass du nur ein unnötiger, unbedeutender Stein bist und abseits liegen bleibst. Jesus Christus ist der Eckstein, den die Bauarbeiter verworfen haben. Seit 2000 Jahren wird an dem Gebäude Gemeinde gebaut. Wir sollen nicht vergessen, dass dieser Bau ein lebendiger Organismus ist, der lebt, atmet, sich bewegt und verliebt ist. 

Die Liebe zu Christus durch den Heiligen Geist verbindet alle Bauteile miteinander. Wenn ein Stein diese Liebe verliert, dann fällt er aus diesem Gebäude raus. Wenn jeder Gläubige sich durch den Heiligen Geist in das Gebäude der Gemeinde einfügen lässt, dann schreibt er Menschengeschichte. Nicht, wenn wir auf die Umwelt achten, helfen wir der Welt und der Natur, sondern, wenn wir die eigenen Berufung im Leib Christi finden. Und wenn solche Persönlichkeit wie Martin Luther aufstehen, die dazu berufen sind, die Geschichte zu verändern, dann ist es nur möglich, weil viele andere Christen ebenfalls ihren Platz eingenommen haben und dem Ruf Gottes gefolgt sind. Es gibt keine unbedeutenden Kinder Gottes. Wir sind alle Könige und Priester im Reich Gottes und wir können die Weltgeschichte verändern, indem wir nicht jemanden beneiden und sein wollen wie berühmte Persönlichkeiten, sondern dort glücklich sind, wo Gott uns hingestellt hat, auch wenn das heißt die Kinder zu erziehen und deinen Arbeitskollegen freundlich und liebevoll zu begegnen. 

Wer weiß, wer dieses Kind wird und wer weiß, ob dein Arbeitskollege zu Jesus findet, weil du viele Jahre ihn ermutigt hast und für ihn gebetet hast? Wenn du hier deine Prüfung bestanden hast, wird Gott dir noch mehr anvertrauen, noch mehr Kinder und noch mehr Menschen zu Jesus zu führen. 

Wir denken manchmal, dass Politiker, Präsidenten und Journalisten die Gesellschaft bewegen, aber das kann nur allein die Gemeinde, denn nur sie hat Autorität in der geistlichen Welt. Und bevor etwas sichtbar sich verändert, muss es sich erstmal in der geistlichen Welt etwas verändern. Und wenn die Sonne sich verfinstert und der Mond blutrot wird, denken wir nicht, dass es eine Umweltkatastrophe ist, sondern dass der herrliche Tag des Herrn näher gekommen ist. Das heißt nicht, dass es mir erlaubt ist, unverantwortlich mit meiner Umwelt umzugehen, aber ich muss es verstehen, dass der Zustand der Umwelt in erster Linie die geistliche Verschmutzung ist. Deswegen soll ich mein Blick auf Jesus Christus richten und vertrauen, dass diese Welt ihm sehr am Herzen liegt und mein Platz im Gebäude, die Gemeinde Gottes ist, einnehmen. Platz in der Gemeinde einzunehmen, bedeutet nicht jeden Sonntag zum Gottesdienst zu gehen, sondern verstehen, wo du Gott dienen kannst, auch außerhalb der Kirchengebäude. Jesus war in der Welt und wartete nicht in einem Gebäude, dass die Menschen zu ihm kommen. Wenn Jesus das tat, wie viel mehr sollen wir zu den Menschen gehen, die verloren sind. Viele Christen verstecken sich praktisch in den Kirchengebäuden und wenn sie Kontakt zu den Ungläubigen haben, schmeißen sie bloß mit frommen Worten um sich, statt diesen Menschen zuzuhören und für sie da zu sein. Lasst sie erstmal dein Herz, deine Taten erleben und danach gibst du ihnen Zeugnis von Gottes Liebe in deinem Leben. Wie oft musste ich mir von Christen anhören, wie schlimm die Welt da draußen ist. Doch Jesus liebt genau diese Menschen und möchte, dass du Gottes Barmherzigkeit und Liebe diesen Menschen zeigst. Das kannst du nicht, wenn du sie verachtest, sondern nur wenn du sie mit Gottes Augen siehst. Spüre, wie das Herz von Jesus für diese Welt schlägt. Wer geht zu ihnen und erzählt, wie Gott sie liebt?

 

Das Wort

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Wirst du gerettet werden. Römerbrief 10,9-10

Was ist das für ein Geheimnis, dass nur mit dem Mund bekennen, ausreicht, die Ewigkeit zu empfangen. Nicht Gott zu dienen, nicht in die Mission zu gehen, nicht für Jesus zu sterben, nur mit dem Mund zu bekennen, reicht aus, um gerettet zu werden. Warum kann ich mich nicht einfach zurücklehnen und das Leben genießen, wenn ich die Errettung gefunden habe?

Es gibt verschiedene Motivationen, warum die Menschen anfangen Gott zu dienen. Sie denken, wenn Jesus ihnen so viel gegeben hat, dann muss man seine Liebe zu ihm irgendwie zum Ausdruck bringen. Viele geistlich Wiedergeborene stürzen sich in die Dienste der Kirche, fasten, besuchen Bibelkreise und Gottesdienste. Man könnte sagen das ist auch richtig, jedoch steckt dahinter menschliches Denken.

Als Marta der Maria Vorwürfe macht, dass sie nicht mithilft, sagt Jesus daraufhin, dass Maria den guten Teil erwählt hat, und das soll ihr nicht genommen werden. (Lukas 10,42) Marta hat menschlich gehandelt, Maria aber göttlich. Jesus fordert uns heraus, göttlich zu denken und zu handeln. Gott hat einen Plan für jeden von uns und wir können ihm vertrauen, dass unser Leben eine göttliche Frucht bringt.
Das wichtigste aber ist, an Jesus Füssen zu sitzen und seinen Worten zu lauschen. Warum bezieht sich so viel in der Bibel auf das Wort? Göttlich ist nicht der körperliche Einsatz, sondern das Geschehen im Geist durch das Wort. Das Problem fängt an, wenn ich Jesus nicht höre, dann höre ich die Predigten von Pastoren, die mich auffordern für Jesus aktiv zu werden. Für uns Menschen ist es am einfachsten, statt zu warten und das lebendige Wasser, die Worte des Heiligen Geistes zu suchen.

Was würde Jesus in so einer Situation uns sagen? Seine Jünger sind mit ihm drei Jahre unterwegs gewesen. Er würde uns sagen, dass wir einen Menschen suchen sollen, der mit dem Heiligen Geist Gemeinschaft hat und Jesus persönlich kennt. Gemeinschaft mit so einem Menschen würde mir beibringen, göttlich zu denken und danach göttlich zu handeln. Leider gibt es solche Menschen sehr wenig in den Gemeinden. Warum? Die meisten Gemeinden haben einen Pastor und er erzählt von der Kanzel aus, wie ein Christ zu leben hat. Ist das Jüngerschaft, wenn ich dem Pastor eine Stunde im Gottesdienst zuhöre? Erlebe ich, wie er mit der Finsternis kämpft und siegt? Leider nicht. Und so bleibt der Gläubige blind und weiß nicht, wie er lernen kann Jesus nachzufolgen. Es ist nicht schlecht dem Pastor zuzuhören, wenn er das Wort auslegt, aber trotzdem ist es wichtig, das Leben im Geist live zu erleben. Wenn ich anfange die Worte von Jesus zu empfangen, lerne ich Gottes Plan für mein Leben kennen. Und wenn der Heilige Geist den Zeitpunkt zeigt, an dem ich aktiv werden kann, mache ich mich auf den Weg. Das heißt nicht, dass ich in dieser Zeit den Menschen um mich herum nicht helfe. Wenn ich die Not in meiner Umgebung sehe, bete ich und helfe meinen Mitmenschen. Wenn ich aber aktiv in der Gemeinde helfe, bevor ich gelernt habe, Jesus Worte zu hören, habe ich mich für den menschlichen Weg entschieden und werde vielleicht in diesem ganzen Machen und Tun gar nicht mehr den göttlichen Plan in meinem Leben empfangen. Wenn jeder Christ in seiner Berufung und im göttlichen Plan leben könnte, hätte die Gemeinde viel mehr Autorität in der Gesellschaft und einen guten Ruf, so wie die erste Gemeinde in Jerusalem. Also wie wichtig ist es, die frisch Wiedergeborene auf den richtigen Weg zu lenken. Natürlich folgen darauf die Fragen, wie soll dann die Gemeinde funktionieren, wenn nur wenige aktiv sind, die anderen aber kommen nur zum Zuhören. Wenn diese Gemeinde ein Werk Gottes ist und der Pastor einen göttlichen Auftrag hat, dann wird so eine Gemeinde bestehen bleiben. Wenn es aber das menschliche Werk ist, dann soll diese Gemeinschaft gemeinsam an Jesus Füssen sitzen lernen und seine Worte empfangen.

Kraft des Evangeliums

Denn ist es unmöglich, Menschen, die einmal erleuchtet worden sind – Menschen also, welche die guten Gaben des Himmels zu spüren bekamen, Anteil am Heiligen Geistes erhielten, die Güte des Wortes Gottes erfahren und die Macht der zukünftigen Welt kennengelernt haben – und sich dann doch von Gott abwandten, wieder zur Umkehr zu bewegen und ihr Leben dadurch zu erneuern. Denn sie nageln den Sohn Gottes erneut ans Kreuz und verspotten ihn. Hebräer 6,4-6

Gottes Liebe steht für alle Menschen offen, denn Jesus ist für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gestorben. Wer braucht diese Liebe? Wer braucht das Wasser? Natürlich die Durstigen, die nach Wasser suchen und trinken wollen. Wenn sie es aber gewohnt sind, das dreckige und abgestandene Wasser zu trinken, können sie sich gar nicht vorstellen, dass es sauberes und frisches, fließendes Wasser gibt. Wenn ein Mensch, der nur abgestandenes, dreckiges Wasser trinkt, einmal frisches, sauberes Wasser schmeckt, dann hört er nicht auf danach zu suchen. Genauso ist es mit der Liebe Gottes. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass es bedingungslose, grenzenlose Liebe des Himmlischen Vaters gibt. Sie versuchen diese Sehnsucht mit leeren Lehren, menschlichen Theorien und sinnlosen Dingen zu füllen, aber das macht sie noch mehr kaputt und zerbrochen im Herzen. Welcher Ausweg gibt es daraus? Wenn ein Mensch anfängt Gottes Liebe zu empfangen und glücklich zu sein, kann er den Menschen um sich herum erzählen, dass es diese Liebe gibt und dass er sie geschmeckt hat. Und die Menschen, die Sehnsucht nach dieser Liebe haben, werden von ihr angezogen und ebenfalls anfangen diese Liebe zu empfangen.
Wenn aber die Menschen, die nur Vorstellung von dieser Liebe haben und sie noch nicht selbst geschmeckt haben, von dieser Liebe anderen erzählen, jedoch selbst leer sind, dann spüren die Menschen, die Gott suchen, dass es nur leere Worte sind und keine Kraft hinter ihnen steht, dann wenden sie sich ganz von Gott ab und gehen verloren.
Menschen, die Gott suchen, möchten nicht leere Worte hören, sondern die verändernde Kraft des Evangeliums spüren, am eigenem Körper diese Kraft erleben. Die Gemeinde Gottes soll voll Geistes werden und voll von überfließender Liebe Gottes sein. In der Gemeinde soll so viel Liebe spürbar sein, dass die Menschen trinken können und ihren Durst nach der Nähe Gottes stillen können. Warum gibt es so wenige Orte in Europa, wo die Menschen ihre Sehnsucht nach Gottes Nähe stillen können?
Weil die Gläubigen sich weiterhin mit ihren Theorien über Gott beschäftigen, statt ihm zu begegnen. Sie kennen Gott selbst nicht und geben auch den anderen keine Möglichkeit dem lebendigen Gott zu begegnen. Warum halten Sie sich an Theorien und Lehren über Gott? Weil sie nicht aus ihren gewohnten Rahmen herausgehen wollen. Sie beten zu Gott, dass er die Menschen in ihrer Stadt rettet, sind selbst aber nicht bereit, diesen Gott kennen zulernen und seinen Willen zu tun.
Wenn jemand sagt: „Gott ich gehöre dir und ich möchte deinen Willen tun.“ Gott steht demjenigen mit offenen Armen entgegen und wartet, dass er ihn kennen lernt, aber diese Person geht weiter zu Gottesdiensten, wo über Gott nur gelehrt wird und seine Nähe nicht spürbar ist, dann kann sich Gott nicht in seinem Leben bewegen. Gott kann den Menschen in seinem stillen Zimmer begegnen oder an einem Ort, wo seine Gegenwart spürbar erlebt werden kann. Wenn jeder Gläubige zu Hause dem lebendigen Gott begegnen würde, dann wird diese Welt in Kürze von Gottes Liebe überfließen.
Was schreibt Paulus an Hebräer? Wenn Menschen die guten Gaben des Himmels erhielten, die Güte des Wortes Gottes erfahren und die Macht der zukünftigen Welt kennengelernt haben und sich dann abgewandt haben, dann kann man sie nicht mehr zur Umkehr bewegen. Erleben wir das in unseren Gemeinden? Empfangen wir die guten Gaben des Himmels? Erfahren wir die Güte des Wortes Gottes? Lernen wir die Macht der zukünftigen Welt kennen? Paulus beschreibt die Gemeinde zu seiner Zeit und in unserer Zeit lernen wir alles über Gott kennen, aber nicht seine Gaben zu empfangen und die Macht der zukünftigen Welt kennen zulernen. Das Wort kommt uns unzugänglich vor und schwer verständlich. Wann wird die Gemeinde aus den gewohnten Rahmen ausbrechen und anfangen, Gott selbst zu suchen und nicht weiter Theorien und Lehren über ihn zu verbreiten?