Gott als Vater erleben

Ihr werdet aber auch von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden ausgeliefert werden, und man wird etliche von euch töten, und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Doch kein Haar von eurem Haupt wird verlorengehen. Gewinnt eure Seelen durch euer standhaftes Ausharren! Lukas 21,16-19

Jesus ruft uns zum Ausharren aus. Unsere Herzen werden in diesen Schwierigkeiten geprüft, ob wir unserem Gott vertrauen, dass er gut mit uns meint. Mitten in der Verfolgung werden wir seine Liebe mehr als je erleben, denn ohne seine Liebe und Nähe können wir nicht standhaft bleiben.
Unser Herz soll immer auf Anerkennung des Herrn ausgerichtet sein und nicht der Menschen dieser Welt. Wie oft suchen wir die Anerkennung bei den Freunden, Verwandten, Eltern? Unser „Ich“ will in dieser Welt Position haben, will dazu gehören. Wie schaffen wir uns zu Jesus und seinem Reich zu positionieren und trotzdem in dieser Welt zu leben? Die inneren Werte, die wir in unserem Herzen tragen, können uns helfen einen Standpunkt in dieser Welt zu vertreten. Ein Herz voller Liebe zu unserem Herrn muss nicht lange überlegen, was man sagen soll, wenn über Jesus schlecht gesprochen wird.
Ich habe einen Artikel in der Zeitung gelesen. Das hieß „Gott ist ein Kapitalist“. Im Artikel ging es um Kirchensteuer, dabei habe ich mich innerlich aufgeregt, wie mit dem Namen Gottes umgegangen wird, dann ging ich weiter meinen Aufgaben nach. Der Heilige Geist sprach mich an: „Was würdest du machen, wenn es der Artikel über deinen Vater wäre?“ Ich habe verstanden, was der Heilige Geist möchte. Ich schrieb einen Leserbrief unter der Überschrift „Gott ist kein Kapitalist, sondern ein liebender Vater“. Das wurde auch veröffentlicht, was mich sehr gefreut hat. Erst, wenn Gott als reale Person in unserem Leben erlebbar ist, können wir unseren Standpunkt vertreten. Alles andere sind nur Theorien im Kopf, die uns keine Kraft geben, die Position zu beziehen. Gott möchte unser Vater jeden Tag und nicht nur am Sonntag sein. Er wird nur in einer Beziehung lebendig, alles andere ist nur eine Vorstellung von ihm, die in unserem Kopf lebt.
Lasst uns den Heiligen Geist bitten, den Vater als lebendige Person kennen zulernen, mit ganzem Herzen in ihn verliebt zu sein und jeden Tag Gemeinschaft mit ihm zu haben.
Wenn du Jahrzehnte zu einer Gemeinde gehst und immer noch nicht den lebendigen Gott kennst, hörst ihn nicht, erlebst seine Nähe und seine Liebe nicht, dann ist die Zeit gekommen, aufzustehen und sich auf die Suche zu machen, denn er wartet schon lange auf dich. Hör auf, mit all deinen geistlichen Ritualen, sag einfach mit aufrichtigen Herzen zu Gott, dass du ihn kennen lernen möchtest, dass du seine Stimme hören willst, seine Hand halten willst. Bitte Gott darum, dass du die Menschen kennen lernst, die Gott als lebendigen Vater erleben, Gemeinschaft mit ihm haben. Mach dich auf den Weg, ihn zu finden, denn er möchte sich von seinen Kindern finden lassen. Nur in so einer engen Gemeinschaft mit ihm und seinen Kindern kannst du in der Welt deine Position vertreten

Gott verstehen

Du wirst meine Worte hören, sie aber nicht verstehen; du wirst sehen, was ich tue, aber du wirst nicht begreifen, was es bedeutet. Denn die Herzen dieser Menschen sind verhärtet, ihre Ohren können nicht hören und sie haben ihre Augen geschlossen. Ihre Augen sehen nicht, ihre Ohren hören nicht und ihr Herz versteht nicht, und sie kehren nicht zu mir um, damit ich sie heil mache.
Jesaja 6, 9-10

So erfüllte sich dieses Wort, als Jesus in Gleichnissen zu den Menschen gesprochen hat. Die Menschen hörten ihn, aber verstanden es nicht. Sie sahen Gott selbst, aber erkannte ihn nicht. Sie hatten verhärtete Herzen. Bewahre uns Gott, Jesus zu begegnen und ihn nicht zu erkennen, sein Wort zu hören und nicht verstehen. Bewahre uns Gott, verhärtete Herzen zu haben.
Wie entsteht ein verhärtetes Herz?
Als Jesus in Israel durch die Straßen lief, erwarteten Menschen den Retter, der Israel von den Römern befreit. Sie sahen die Not ihres Landes und erwarteten Hilfe von Gott. Dann kommt Jesus, ein Wanderer ohne Schwert und redet in Gleichnissen. Er redet über das Reich Gottes und nennt Gott den Vater.
Kommen wir auch oft mit bestimmten Erwartungen zu Gott, darüber was er in unserem Leben ändern soll?
Jesus kommt, um Menschen den Weg in die Ewigkeit zu zeigen, ihre Sünden wegzunehmen und ein neues Zeitalter der Gnade Gottes zu verkünden. Israel möchte von Römer befreit werden.
Das Göttliche trifft auf das Menschliche. Das Menschliche kann nicht das Göttliche erkennen und verstehen. Das Menschliche sieht nur das, was es vor Augen sieht. Das Göttliche sieht in die Ewigkeit hinein und bringt die Rettung für alle weitere Generationen. Für uns Menschen ist das zu armselig. Wir wollen einen prächtigen König, der mit dem Schwert alles in Ordnung bringt. Wir versuchen in den Gleichnissen heraus zuhören, wann wird er denn das Machtwort sprechen? Aber er spricht nicht das Machtwort, sondern erzählt von Samen und Senfkorn, Vögel, Blumen. Was kann man denn schon darin verstehen?
Nur die Menschen, die ihren Blick auf die Ewigkeit richten, können ihn verstehen. Sie haben in ihrem Leben, in all den Rahmen, die uns weh tun und sich mit keinem Gebet ändern lassen, den allmächtigen Gott entdeckt, der eine andere Perspektive schenkt.
Wie oft werden wir aktiv und versuchen, Probleme aller Art wegzubeten oder Lösung für diese finden. Es fehlen Finanzen? Wir sammeln Spenden. Wir organisieren alle Arten von Evangelisation, die kaum Frucht bringen. Dabei fühlen wir uns gut. Wir machen etwas für Gott.
Maria sitzt an den Füßen von Jesus und hört gespannt zu. Und Jesus sagt zu ihr, dass sie den besseren Teil erwählt hat. (Lukas 10,42) Ist es nicht interessant, dass passiv Gottes Worten zu lauschen die bessere Entscheidung ist, als aktiv Jesus zu dienen? Weil wir in dem Moment, dem allmächtigen Gott vertrauen. Dass er einen Plan für die Rettung der Menschen hat. Wir tun und machen und haben verhärtete Herzen.

Können wir hören, wenn der Geist uns ruft? In all der Tuerei tun wir nur unserem Ego was Gutes und unseren menschlichen Bedürfnissen. Der Geist verkümmert in uns und wenn jemand eine Botschaft im Geist bringt, dann ist er vom Teufel, weil wir nicht mehr auf den Geist hören können. Wir haben nur menschliche Perspektiven. Unser Blick ist nur auf hier und jetzt gerichtet. Vielleicht würden einige sagen, wenn alle nur passiv Gottes Wort zu hören, wer wird sich dann um all die gläubigen Menschen kümmern? Kannst du darauf vertrauen, dass Gott gut ist und dass er für alles sorgt? Oder vertraust du auf deinen Verstand? Kümmere dich in erster Linie, dass du an Jesus Füßen sitzest und seinen Worten lauschst.
Jesus sagte: „Ich tue nur das, was ich sehe, was mein Vater tut.“ (Johannes 5,19) Was ist mit uns? Tun wir nur das, was uns der Heilige Geist zeigt? Achten wir auf den Ruhetag? Leben wir aus der Ruhe heraus?
In unserer Zeit ist die Ruhe kaum zu ertragen. Wenig Zeit zu haben und eilig zu sein, sind ein Zeichen von einem erfüllten Leben.
Aus welcher Quelle lebst du? Aus der Quelle der eigenen Anstrengungen oder aus der Quelle des Geistes. Wenn Jesus uns eine große Ernte gibt, sollen wir dann unsere Anstrengungen verdreifachen oder vierfachen? Jesus möchte, dass wir aus der ewigen Quelle des Geistes leben und nur das tun, was er uns zeigt. Sein Geist ist allmächtig und sorgt für alles.
Er ging durch die Straßen Israels ohne Schwert und redete in Gleichnissen, heilte die Kranken. Schrieb keine Bücher, hatte kein Internet und sein Werk blieb bestehen bis in unsere Zeiten und in die Ewigkeit hinein. Damals konnte wahrscheinlich kein Mensch sich vorstellen, dass sein Name in Jahrtausenden angebetet wird. Lasst uns mehr Raum dem Heiligen Geist in unserem Leben geben und wir werden die reiche Frucht seines Wirkens sehen.