Unsere Motiven

Doch unser Gott gab uns den Mut, euch frei und offen seine Botschaft zu verkünden, trotz all der Gegenwehr, die wir erlebten. Daran könnt ihr sehen, dass unsere Verkündung keiner Täuschung entspringt und wir nicht aus schlechtem Motiven oder betrügerischen Absicht predigten. 1. Thessalonicher 2,3

Hier schreibt Apostel Paulus, dass ein Zeichen für ihre reinen Motive ist, dass sie trotz all der Gegenwehr weiter predigten. Trotz all des Widerstands, Menschen zu lieben, bedeutet reine Motive zu haben. Menschen, die anderen Menschen lieben, so lange es keine Schwierigkeiten bringt, haben die wahre Liebe nicht verstanden.
Hier wird deutlich, dass die Menschen auch aus schlechten Motiven predigen können. Predigen an sich bedeutet Gott den Menschen näher zu bringen, seinen Willen den Menschen zu offenbaren. Welche schlechten Motiven können es da geben? Z.B Selbstdarstellung, der Prediger macht nicht Gott groß, sondern seine eigene Kenntnisse oder Fähigkeiten. Er will im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und Bewunderung genießen. „Was könnte hierran schlecht sein?“- würde vielleicht jemand fragen. Prediger die die Menschen mit Gott bekannt machen oder zu ihm näher bringen wollen, dürfen ihre Person nicht in den Vordergrund stellen. 

Nur selbstlose Person, durch die Gott klar leuchten kann, können es tun. Und in diesem selbstlosen Leben, besteht die Größe des Predigers. Selbstlos zu sein bedeutet nicht, ein kleiner Wurm zu sein, der gar keinen Wert hat, sondern sein eigenes Leben zur Verfügung der bedingungslosen Liebe stellt. Unser eigenes „Ich“ will für sich selbst sorgen, möchte verschiedene Wünsche erfüllt sehen, will Anerkennung, Bewunderung und Erfolg. Wir können es uns nicht vorstellen, dass es jemand gibt, der das gleiche für uns will. Wir setzen uns mit aller Kraft für uns selbst ein, damit wir uns glücklich fühlen, aber unser eigenes „Ich“ ist unersättlich. Auch wenn wir alles befriedigen würden, was wir uns vorstellen können, würde es zu wenig sein und unerfüllt sein, würde sogar noch größer sein, als vorher. Das ist die sündige menschliche Natur der Menschen. Diese Natur kann nicht Gott groß machen, sondern nur sich selbst. Diese Natur will herrschen und unser Leben kontrollieren. Versucht jemand mir Probleme zu machen und bringt mir Schwierigkeiten, sorge ich schnell dafür, dass die Person aus meinem Leben schnell verschwindet. Gerade da aber fängt der Kampf mit dem eigenem Ego an. 

Gerade in dem Moment haben wir die Möglichkeit nicht dem Egoismus zu folgen, sondern der göttlichen bedingungslosen Liebe.
Unser Vater möchte uns ein wahres erfülltes Leben schenken, nur nicht nach dem „Fleisch“ sondern nach dem ewigen Geist, der in uns lebt, nach dem wir Jesus in unserem Herzen aufgenommen haben. In diesem Geist ist die wahre Freiheit und Erfüllung. 

Es gibt zwei Wege im Leben. Ein Weg ist die Befriedigung des eigenen Ego und ein Anderer ist das Leben im Geist. Es gibt nichts dazwischen. Wir können entscheiden. Unser Ego wird schreien, toben und wütend sein, weil es uns nicht mehr kontrollieren kann, aber unsere Seele und unser Geist werden sich freuen und je mehr wir Entscheidungen für das Leben im Geist treffen, desto schwächer wird unser Ego. 
Man trifft oft Menschen die sehr fromm reden und in der Kirche aktiv sind, aber wenn man genau hinschaut, ist da viel Egoismus. Christen lassen sich täuschen, dass durch Aktivitäten in der Gemeinde ihr Ego kleiner wird. Unser Ego verliert seine Macht über uns, wenn wir Taten der Nächstenliebe trotz all der Gegenwehr vollbringen. Wenn wir nicht aufhören zu lieben, auch wenn alles aussichtslos erscheint.
Apostel Paulus beschreibt es so:“Wenn du dich von deiner menschlichen Natur bestimmen lässt, führt das zum Tod. Doch wenn der Heilige Geist dich bestimmt, bedeutet das Leben und Frieden.“ Römerbrief 8,6
Und weiter: „Wenn ihr euch aber durch die Kraft des Heiligen Geistes von eurem alten Wesen und den bösen Taten abwendet, werdet ihr leben.“ Römerbrief 8,13
Hier sind die Schlüsselwörter „Kraft des Heiligen Geistes“ und „altes Wesen“, „böse Taten“.
Nicht durch Aktivitäten oder Fasten können wir unsere menschliche Natur zum Schweigen bringen, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes und daraus folgenden Entscheidungen das „alte Wesen“ mit seinen bösen Taten abzulegen und Taten der bedingungslosen Liebe zu vollbringen. Wir können gute Taten nicht tun, indem wir nichts tun, sondern indem wir gute Taten tun, durch die Kraft von Gottes Liebe in unserem Herzen. 

Vielleicht fragt sich jemand, woher bekomme er die Kraft des Heiligen Geistes? 

Die Kraft des Heiligen Geistes ist da, wo Gott geliebt und geehrt wird und zwar nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten. Es muss auch nicht eine große Gemeinde sein. Das kann auch die Gemeinschaft von zwei oder drei Menschen sein. Die Kraft des Heiligen Geistes ist das Konzentrat der Liebe Gottes, die in die Herzen der Menschen ausgegossen wird, die Gott von ganzem Herzen lieben. Diese Liebe entsteht in erster Linie durch die Beziehung zu Jesus, dem himmlischen Vater und zum Heiligen Geist. 

In dieser Freundschaft besteht ein großes Geheimnis. Bist du bereit, es zu entdecken?

Licht im Tunnel?

Darum wandert mein Volk in die Gefangenschaft aus Mangel an Erkenntnis; seine Edlen leiden Hunger und seine Volksmenge verschmachtet vor Durst. (Jesaja 5,13)
Welche Erkenntnis meint hier unser Gott? Erkenntnis wie die Natur funktioniert? Wie die physische Gesetze funktionieren? Ich glaube, dass es hier eher um die Erkenntnis geht, was unserem Gott gefällt und was nicht. 

Wir können oft unser alltägliches Handeln mit Gottes Willen nicht in Verbindung bringen. Wir treffen alltägliche Entscheidungen und denken, was kann hier Gott nicht gefallen. So leben doch alle Menschen auf dieser Erde. Aber nichts Böses zu tun, bedeutet nicht automatisch etwas Gutes zu tun. 

Wenn wir nicht aktiv nach Gottes Willen handeln, bedeutet das, dass wir im Dunkeln wandeln. Die Liebe und das Licht Gottes kommen durch die Taten und Worte der Kinder Gottes auf diese Erde. Ich weiß, dass jedes Kind das seinen Vater liebt, nach Gottes Willen handeln möchte. 

Wenn es aber keine Vorbilder in unserer Umgebung gibt, die aktiv Gottes Willen tun, gibt es keine Orientierungshilfe, keine Vorstellung, wie man mit Gott im Alltag leben kann. Uns scheint Gott ganz oben und unerreichbar zu sein. Wir fragen nach seinem Willen und bekommen keine Antworten, weil wir nicht bereit sind, seinen Willen zu tun. Was ist, wenn er nicht will, dass du zum Gottesdienst gehst, sondern Gott in deinem stillen Zimmer suchst? Was ist, wenn er möchte, dass du weniger arbeitest und mit weniger Geld auskommst? Was ist, wenn er möchte, dass du ein Kind aufnimmst? Das christliche Leben ist so berechenbar: Besuchen des Gottesdienstes, Bibelkreisen, Bibel lesen, Beten. Das Leben mit dem Heiligen Geist lässt sich nicht in diesen Rahmen einordnen. Der Heilige Geist macht überraschende Kurven in unserem Leben und lässt uns in neue unerforschte Länder wandern. Aber wer ist bereit die Kontrolle über das alltägliche Leben zu verlieren? Wenn man aufsteht und nicht weiß, wie der Tag abläuft. Wenn man nicht weiß, wo man demnächst leben wird, mit welchen Menschen man zusammen bleibt und mit welchen nicht. Die Strukturen der modernen Gemeinde binden die Menschen an Gebäude, Kreise, Pastoren und vor allem an Routine. Das sind sehr starre und unflexible Strukturen. Der Leib Christi ist viel mehr als die bloße Zugehörigkeit zu einer Gemeinde. Der Leib Christi ist ein Beziehungsgeflecht. Wir sollen nicht durch Gebäude, Kreise, Gottesdienste verbunden sein, sondern durch tiefe intensive Beziehungen, die in kleinen zweier- dreier Gruppen wachsen können. Jesus sagte, „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Als ich meine alte Gemeinde, nach einem Jahr Pause, wieder besucht habe, hat sich nichts in dieser Gemeinde verändert. Die gleichen Menschen standen vorne und beteten für andere und die gleichen Menschen gingen nach vorne, um für sich beten zu lassen. Ich war schockiert. Da wo lebendiges Wasser fließt, ist immer Veränderung, Wachstum, Heilung. Es gibt so viele Gemeinden, die nur ums bloße Überleben kämpfen,nicht genug Mitarbeiter haben, nicht genug Jugend, nicht genug Finanzen.
Die Gemeinde ist eine sprudelnde Quelle des Heiligen Geistes. Dort gibt es alles im Überfluss. Unser Gott ist ein liebender Vater und gibt Brot und Wasser umsonst und im Überfluss. Wir haben uns in unserer Selbsterhaltung verrannt. Wir sind aus Mangel an neuer Erkenntnis, in unseren Strukturen und dem „christlichem Denken“ gefangen. Wer ist bereit, auszusteigen und Gottes Willen zu tun, auch wenn es dem traditionellen „christlichen Denken“ nicht entspricht? Wer stellt Gottes Willen über die Strukturen und menschliche Autoritäten? Wer ist bereit das Boot zu verlassen und auf dem Wasser zu laufen? Jesus wartet auf uns, auf diejenigen, die bereit sind das Gewohnte, das Sichere zu verlassen und im Glauben zu wandeln.
Das heißt nicht, dass man Missionar werden muss, um mit dem Heiligen Geist zu leben. Jesus möchte, dass jeder von uns an seinem Platz, wo er lebt und aktiv ist, lernt mit dem Heiligen Geist zu leben. Zwei oder drei Menschen, die im Heiligen Geist verbunden sind, sind eine Kraft die unerschöpflich ist und das Leben vieler anderer Menschen verändern kann. Der Heilige Geist heißt auf hebräisch ruach, was bedeutet Atem Gottes, Wind, Kraft. Er hat in sich eine explosive Kraft, die auch am Pfingsten Tausende von Menschen ergriffen hat. Wollen wir weiter in der Gefangenschaft bleiben und alte Strukturen, die ums Überleben kämpfen, unterstützen oder sich auf etwas neues unergründliches einlassen?

Demut oder Stolz

Die Demütigen werden ihren Gott am Werk sehen und froh sein. Alle, die Gottes Hilfe suchen sollen in Freude leben. Denn der Herr hört die Schreie der Hilflosen und lässt sein unterdrücktes Volk nicht zugrunde gehen. Psalm 69,33-34

Wer kann sagen dass er demütig ist? Was bedeutet es, demütig zu sein? Demütig sein bedeutet, dass man gegen Gott nicht rebelliert und seinen Willen dem Gottes unterordnet. Wir können demütig aus Angst vor Strafen sein, aber wir können auch aus Liebe zu Gott demütig sein. Dann bringt Demut uns eine innerliche Befreiung, weil die Liebe Gottes viel Raum in unserem Herzen bekommt, weil wir Gott durch unseren Stolz nicht mehr widerstehen. Dabei ist es wichtig herauszufinden, in welchen Bereichen meines Lebens der Stolz regiert. Das sind meistens die Bereiche, wo wir denken, dass Gott uns da sowieso nicht helfen kann und wir mühen uns selbst ab, um etwas zu verändern. Das kann der Bereich der Kommunikation oder Ordnung, Beziehungen, Kollegen usw sein. Psalmist sagt uns, dass alle, die Gottes Hilfe suchen,  in Freude leben sollen. Für viele bedeutet es Gottes Hilfe zu suchen, nur zu beten und zu warten. Das bedeutet aber viel mehr Impulse und Ideen vom Heiligen Geist zu empfangen, die wir dann in unserem Alltag umsetzen. Der Heilige Geist arbeitet an unserem Bewusstsein und dadurch verändert sich unser Verhalten. Wenn wir aber keinen Raum dem Heiligen Geist geben, dann versuchen wir unser Verhalten ohne Bewusstseinsänderung zu verändern, was viel langwieriger ist. Transformation eines Menschen geschieht durch Erneuerung seines Geistes oder Denkens. Das bedeutet einen Perspektiven-wechsel. Sehe ich nur die Welt aus der Perspektive einer Ameise oder eines Adlers an? Wenn der Ameisenhaufen alles ist was mich beschäftigt und ich Richtung Himmel kaum Zeit habe zu schauen, dann bleibt das Verhalten angepasst unserer Weltanschauung. Wenn wir aber durch den Geist Gottes die Perspektive eines Adlers bekommen, dann vergeben wir schneller und beschäftigen uns nicht mehr mit belanglosen Dingen. Wir nutzen die Kraft des Windes und die Breite unseres Flügels, um uns höher zu bringen. Die Breite unserer Flügel ist die Kraft unseres Glaubens und der Wind ist die Kraft des Heiligen Geistes. Das ist die wahre Freiheit und Berufung eines Menschen, wie ein Adler zu schwingen und geistliche Tiefen und Höhen kennen zulernen. Durch diese Perspektive eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, die vorher für uns nicht sichtbar gewesen sind.
Auf welche Höhe wir bereit sind, zu steigen, hängt von uns ab. Was sind wir bereit loszulassen, um sich für etwas Neues zu erschließen ? Das ist ein wahres Abenteuer. Wir können uns entscheiden, ob wir im Rahmen eines geregelten Lebens, wo alles strukturiert und durchdacht ist und jede Veränderung einen Diskomfort bedeutet, bleiben oder uns auf Veränderung, Transformation und neue Perspektiven einlassen.
„Die Demütigen werden ihren Gott am Werk sehen,“ bedeutet den Widerstand und Rebellion aufzugeben und sich auf die neuen Höhen mit Gott einlassen können. „Gott stellt sich den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade“ steht in Jakobus 4,6
Letztendlich erlauben wir Gott nicht in unserem Leben zu wirken, weil wir an seine Veränderungskraft nicht glauben und ihm keinen Raum geben. Wir halten oft unsere eigene Werkzeuge in der Hand, die vielleicht uns schon mal geholfen haben, aber heute nicht mehr funktionieren. Gottes Geist wird dir immer wieder neue Werkzeuge geben, die im aktuellen Moment helfen, vertraue darauf. Wer sich auf Gottes Hilfe verlässt, wird erstaunliche Dinge in seinem Leben erleben.