Freiheit in Christus

Unser Herz ist voller Leid, doch erleben wir ständig neue Freude. Wir sind arm, aber wir machen andere reich. Wir besitzen nichts und haben doch alles. 2. Korinther 6,10

Würden wir gerne so leben? Voller Leid, heimatlos und arm zu sein – keine schönen Perspektive. Das ist aber die Freiheit, was Apostel Paulus hier beschreibt. In dieser Welt nichts zu besitzen und doch ein Königskind zu sein und alles besitzen. Freude, die aus dem Inneren kommt und nicht von den äußeren Umständen. Andere reich machen, wenn man selbst arm ist. Das ist das wahre Leben und Freiheit in Christus! Wie kommen wir zu dieser Freiheit?

Kann man sich einfach nur entscheiden zu dieser Einstellung? Sich disziplinieren? In die Mission gehen? Das was hier Apostel Paulus beschreibt, ist die Frucht des Heiligen Geistes. Das kann in uns aus der Liebe zu unserem Herrn und Retter Jesus Christus wachsen. Können wir diese Liebe produzieren oder uns entscheiden dazu? Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Johannes 15,16
Wir können nur seine Liebe suchen und erwarten. Der Heiliger Geist beschenkt uns aber mit seiner Fülle zu seiner Zeit. Je durstiger wir sind, desto mehr wird in unser Herz ausgegossen. Was hat Jesus gesagt? „Ich sage dir, ihre Sünden – und es sind viele – sind ihr vergeben; also hat sie mir viel Liebe erwiesen.“ Lukas 7,47                   

Wem viel vergeben wurde, der liebt auch mehr. Warum für die Reichen so schwer ist, in das Reich Gottes zu kommen? Sie bekommen ihre Freude und Zufriedenheit aus einer starken irdischen Quelle. Es ist unglaublich schwer für einen reichen Menschen auf seine irdische Reichtümer zu verzichten und aus einer unsichtbaren Quelle der Liebe Gottes zu leben. Wenn jemand arm ist, hat er ein großes Verlangen nach Veränderung, nach Gottes Eingreifen und das ist auch der größte Reichtum in unserem Leben – das Verlangen nach Gott, nach seiner Hilfe, nach seiner Gegenwart. Wenn wir aber dieses Verlangen nach Veränderung mit anderen weltlichen Sachen oder Aktivitäten füllen, dann bleiben wir leer. Das soll unser Gebet sein: “Herr, fülle mich mit deiner Liebe. Stille mein Durst nach dir. Öffne meine Augen zu sehen, wie wunderbar du bist!“

Solche Gebete beantwortet Jesus gerne.
Leider unsere Vorstellung, wie Jesus uns mit seiner Liebe erfüllt, hindert uns diese Liebe zu empfangen. Egal was wir uns vorstellen, wird nicht dem entsprechen, wie Jesus dieses Gebet beantwortet. Wir sind dann oft enttäuscht, weil das nicht passiert, was wir uns vorstellen. Lasst uns unserem Gott erlauben, Gott zu sein und nicht unser Wunscherfüller.
Diese unbegreifliche Liebe wird uns in diese Freiheit führen und uns Frieden geben, der alle Vernunft übersteigt.
Suchet Frieden und jaget ihm nach! Jagen ist etwas Fremdes für uns. Was jagen wir schon in unserer Welt? Wir jagen nach positiven Beziehungen, nach Komfort, Gesundheit, nach Erlebnissen wie Urlaub oder Reisen, Genuss. Frieden Gottes ist aber übernatürlich und gibt uns Ruhe und Gelassenheit, wenn wir das alles nicht haben. Heißt das, das wir auf alle weltliche Wünschen verzichten sollen?
Das heißt, dass wir unsere Freude nicht daraus schöpfen, sondern aus der ewigen Quelle der Liebe Gottes. Wenn wir aber vom Gott diese kleinen Geschenke bekommen, freuen wir uns auch darüber.
Jagen heißt auf Lauer liegen und konzentriert beobachten. Göttlicher Frieden kommt nicht mitten in unserem Alltag zu uns. Er kommt, wenn wir uns zurückziehen und Gottes Gegenwart in unserem Herzen suchen oder empfangen. Lasst uns auf Lauer liegen und Gottes Frieden erwarten. In diesem Frieden ist auch unsere Freiheit und Kraft.

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