Frucht der Liebe

Betet immer und jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet für auch beständig für alle, die zu Christus gehören (Epheser 6,18)

Die Kraft des Heiligen Geistes? Das wünschen wir uns alle. Wie kann ich mit der Kraft des Heiligen Geistes beten? Warum ist diese Kraft, die an Pfingsten auf die Apostel gekommen ist, für uns nur Theorie im Kopf ? Meistens beten wir aus unserer Seele heraus. Wir leiden mit jemanden, fühlen uns verbunden und wollen durch Gebet unser Mitgefühl zeigen. Solche Gebete haben gar keine Kraft. Das sind unsere Wünsche, unsere Ängste, unser Mitgefühl. Wissen wir, was der Heilige Geist beten möchte? Wir sehen den Feind in allen unseren Problemen und versuchen den Feind von unserem Territorium zu weisen. Was sagte Hiob, als ekelerregenden Geschwüre seinen Körper bedeckten? „Sollen wir das Gute aus Gottes Hand nehmen, das Schlechte aber ablehnen?“ meinte er. (Hiob 2,10) Hiob hat verstanden, dass das ganze Leid aus Gottes Hand kommt und dass es eine Prüfung war. Nach dieser harten, vom menschlichen Verstand unbegreiflichen Situation begegnet er Gott und sagt: „Bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, doch jetzt habe ich dich mit eigenen Augen gesehen. Darum widerrufe ich, was ich gesagt habe, und bereue im Staub und Asche.“ (Hiob 42, 5-6)
Hiob kannte Gott nur vom Hörensagen und jetzt haben seine Augen Gott gesehen. Seine Beziehung zu Gott war auf eine ganz neue Ebene gekommen. Geht es uns nicht auch so, dass wir Gott nur vom Hörensagen kennen? Kennen wir ihn persönlich? Haben unsere Augen ihn gesehen? Wenn aber Gott anfängt, uns auf ein neues Level zu bringen, schreien wir sofort und jagen den Feind aus unserem Leben heraus. Lasst uns stehen bleiben und innewerden, um zu begreifen, was Gott uns mit dieser Situation sagen möchte. Vielleicht zur Ruhe kommen und seine Gegenwart suchen?
Wie soll seine Kraft über uns kommen, wenn wir alle Schwierigkeiten aus unserem Leben in Jesu Namen vertreiben? Wenn die ganze Gemeinde für Heilung betet?
Wir wollen nicht in die Tiefe gehen. Was wollen wir denn? Wir wollen die Kraft ohne Preis. Wir sind nicht bereit, den Preis der Nachfolge zu zahlen. Wenn wir aufhören, alle Schwierigkeiten aus unserem Leben zu vertreiben, sondern lernen in Demut und Warten zu leben, kommt eine neue Begegnung, neue Kraft, eine Veränderung in unser Leben. Auch, wenn es Jahrzehnte dauert. Was sind schon Jahrzehnte in Gottes Augen? Unser Gott ist der wahre König über alles. In allen Geschwüren und Versagen wollen wir Gott die Ehre geben, denn Er hat uns dieses Leben gegeben und er führt uns auch zum Sieg zu seiner Zeit.
Es ist unglaublich wichtig, den Feind von Gott zu unterscheiden. Wir kämpfen mit falschen Mitteln gegen den Feind. Der Feind kann uns nicht nahe kommen, wenn wir im Willen Gottes bleiben. Die Schwierigkeiten können eine Korrektur vom Gott sein oder ein Angebot in die Tiefe zu gehen. Und am besten schauen wir auf seine unbegreifliche Liebe zu uns. Sie bedeckt alle Schwierigkeiten. Wenn wir unter der Decke seiner Liebe bleiben, können wir unter allen Problemen unseren Gott loben und preisen. Und das wichtigste, sich freuen!
Die Kraft des Himmels kommt auf die Gefäße der Demut und des Gehorsams. „Lasst euch nicht von leeren Worten verführen! Der Zorn Gottes wird alle treffen, die ihm ungehorsam sind!“ (Epheser 5,6) „Gott stellt sich den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er die Gnade.“ (Sprüche 3,34)
Das erste und wichtigste Gebot, das Jesus uns gegeben hat: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!“ (Matthäus 22,37)
Das heißt über alles was wir lieben und sogar über unser eigenes Leben. Der größte Ausdruck der Liebe zu unserem Vater ist, dass wir inmitten allen Stürmen ihn anbeten und ihm vertrauen. Wir warten auf sein Eingreifen, sein Wirken und Begegnung mit ihm.
Was für ein Leben erwarten wir aus Gottes Hand? Kuscheliges, gemütliches Leben, bewahrt von allen Schwierigkeiten und Leid? Oder wollen wir, dass sein Name inmitten allen Stürmen des Lebens verherrlicht wird?
In der Geschichte über einen Mensch, der Knoblauch gepflanzt hat, die Jesus mir anvertraut hat, wird diese Situation am Leben von einer Knoblauchzehe gezeigt. Die Knoblauchzehe wünscht sich nichts anderes, als auf dem Tisch des Menschen zu sein, um sein Essen zu würzen. Der Mensch pflanzt aber den Knoblauch in die nasse kalte Erde ein. Knoblauch ist verzweifelt und denkt, dass er keinen Wert hat, deswegen hat der Mensch ihn in die Dunkelheit und Kälte vertrieben. Aber die Erde sagt zu ihm, dass er die Frucht der Liebe in sich hat. Das kann der Knoblauch nicht nachvollziehen. Knoblauch will nicht sterben und kämpft mit der Erde und Dunkelheit und eines Tages erblickt er die Sonne und lernt den Wind kennen, der mit ihm spielt. Nach einem wunderschönen Sommer wird es immer kälter und die Kräfte verlassen den Knoblauch, aber durch die Erde hört er die Stimmen, die ihn an seine erste Zeit erinnern. Jetzt versteht er, was die Erde mit der Frucht der Liebe meinte. Er ist dem Menschen und der Erde dankbar und schläft in Frieden ein.
Wir tragen in uns die Frucht der Liebe und wenn wir der Liebe Gottes vertrauen, wird es zu seiner Zeit sichtbar. 

Schreibe einen Kommentar