Wenn Gott schweigt

Findet heraus, was dem Herrn Freude macht. Beteiligt euch nicht an den nutzlosen Taten der Finsternis, sondern deckt sie vielmehr auf. Epheser 5, 10-11

Was macht unserem Herrn Freude? Was macht ihn traurig? Worüber ist er begeistert?
Kennen wir unseren Gott?
Ja, diese Beziehung ist nicht einfach. Da gibt es ihre Höhen und Tiefen. Wir verstehen oft das Handeln Gottes nicht und er erklärt es uns auch nicht. Er ist ein liebender Vater, aber er muss uns nicht erklären, warum er so und nicht anders handelt. Und das ist in Ordnung, wenn wir sauer werden und Fäuste gegen Himmel stemmen. Hiob, Josef, Jona, David haben oft Gott nicht verstanden. Manchmal ist Gott wie eine Wand, die schweigsam da steht und sich kein Millimeter bewegt. Wir können uns an dieser Wand verzweifeln, aber wir können sie akzeptieren und vertrauen, dass es seinen Sinn hat. Müssen wir immer alles verstehen? Haben wir das Universum ins Leben gerufen?
Gott ist größer als unser Verstand und er ist auch nicht verpflichtet, zu erklären, was er tut. Hiob hat Gott herausgefordert und als Gott zu ihm geredet hat, meinte er: “Ich bin ein Nichts – wie könnte ich dir etwas erwidern? Ich lege mir die Hand auf den Mund. Ich habe einmal geredet und werde nicht wieder damit anfangen, ein zweites Mal und ich will es nicht mehr tun.“ Hiob 40,4-5
Hiob erlebt die Größe Gottes und erkennt eigene Vergänglichkeit.
Je näher wir zu Gottes Herzen uns nähern, desto mehr erwarten wir, dass Gott uns alles erklärt. Gott stellt sich auf niemanden Seite. Er ist ein souveräner Gott und niemanden Rechenschaft schuldig. Kannst du Freund Gottes sein, ohne von ihm zu erwarten, dass er dir alles erklärt? Ohne zu fragen, warum die Schwierigkeiten in deinem Leben nach dir jagen? Warum alles aus dem Rudern gerät? Und Gott schweigt.
Ich kann mich von diesem grausamen Gott abwenden, der mich zur Zielscheibe seines Zorns macht und diese Freundschaft, die für mich keinen Sinn hat, beenden. Was bringt diese Freundschaft, wenn ich dem Feind überlassen werde und ich fühle mich hilflos dem Leid überliefert? Kann ich Jesus lieben, wenn er mich nicht beschützt, nicht eingreift, schweigsam zuschaut? Brauche ich so ein Jesus?
Mein Gott, warum hast du mich verlassen? Hat Jesus selbst gefragt. Wo das Maß des Leidens jeden menschlichen Verstand übersteigt, stand Jesus vor einem schweigenden Gott. Niemand hat damals den liebenden Gott verstanden. Weder Jesus noch seine Jünger noch Maria, seine Mutter. Musste denn alles so grausam ablaufen? Konnte Gott wenigstens ein bisschen sein Schmerz lindern? Warum überlässt er uns in den dunklen Momenten sich selbst? Was will er damit erreichen?
Je dunkler die Stunde des Leidens, die wir durchmachen, desto heller die Zeit der Auferstehung. Vielleicht bekommen wir keine Antwort, warum Gott schweigt und nicht eingreift, aber dass ein Morgen aufbricht und dass uns das Licht der Auferstehung erwartet, das jeden Schmerz und jede offene Frage mit Hoffnung bedeckt. Vertrauen wir darauf, dass uns die hellen und fröhlichen Zeiten erwarten? Glauben wir an einen auferstanden Gott oder Gott, der noch im Grab liegt? Er ist auferstanden und wir werden mit ihm zu der ewigen Hoffnung auferstehen.
Ich habe ein Rat für dich. Wenn du alle Hoffnungen auf die Auferstehung begraben hast und für dich kein Licht im Tunnel gibt, bleib ganz ruhig, denn du wirst mit Gott wie ein Adler auf neue Höhen seiner Herrlichkeit auffliegen. Du kannst mit Gott streiten und beleidigt auf ihn sein, aber am besten warte auf den Morgen, wo seine Kraft und sein Licht dich auf neue Höhen bringen.
Danke Gott für Schmerzen, für Leiden, fürs Nichtverstehen, für das Schweigen. Das ist das Geheimnis der Transformation, der Verwandlung. Die Dunkelheit hat keine Macht über dich. Warte auf sein Eingreifen.

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