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Gott der Gnade

Dann sprach der Herr zu Mose und Aaron: “Nehmt mit euren beiden Händen Ruß aus einem Ofen. Mose soll ihn vor den Augen des Pharaos in die Luft werfen. Der Ruß wird sich als feiner Staub über ganz Ägypten ausbreiten und an Menschen und Tieren schlimme Hautgeschwüren ausbrechen lassen. 2. Mose 9,8-9

Durch die Hände eines Propheten kommt Unheil. Darf Gott über jemanden überhaupt ein Unheil bringen? Er ist Gott der Liebe und Vergebung. Wie kann er so etwas tun? Na ja, im Alten Testament galt noch das Gesetz und Gnade wirkte noch nicht, würden wir antworten. Ist aber Gott nicht derselbe gestern, heute und in der Ewigkeit? Warum begrenzen wir unseren Gott, indem wir uns ein Bild von einem kuscheligen, alles erlaubenden Gott machen. Ist das die Liebe, wenn man nicht bestraft, keine Grenzen setzt und nur hilft. Wir erwarten von unserem Gott viel Hilfe, jeden Tag Hilfe, nur nicht Ermahnung, Zurechtweisung, Korrektur. Jeder Psychologe würde uns sagen, wie wichtig in der Erziehung die Grenzen sind. Grenzen setzen bedeutet Lieben. Das gefällt uns nicht. Wir wollen keine Grenzen, keine Schmerzen, Unterordnung. Wir sind die Kinder der „Scheinfreiheit“. Wir sind mündige, unabhängige Persönlichkeiten. Wir wollen Selbstbestimmung. Wir wollen einen Gott, dem wir zeigen können, wo es lang geht. Und falls Gott unseren Erwartungen nicht entspricht, kämpfen wir mit ihm und wollen ihm zeigen, dass wir Mitspracherecht haben und alles ausdiskutieren, infrage stellen können. Ja, Gott ist ein gnädiger Gott und geht auf unsere Erwartungen ein. Er, der sich selbst nicht verschont hat und ans Kreuz sich nageln ließ, muss uns beweisen, dass er ein liebender Vater ist und dass wir ihm vertrauen können.
Wir schauen auf unsere Umstände und sagen ihm, wo ist deine Liebe? Wo ist deine Gnade? Ich sehe es nicht. Soll ich noch überhaupt an dich glauben? Es scheint so zu sein, als ob wir unserem Gott Gefallen tun, wenn wir an ihn glauben. Und wehe, du tust nicht das, was ich von dir erwarte, dann höre ich einfach an dich zu glauben. Wir rebellieren, kämpfen, diskutieren und stellen infrage. Was meint ihr, was die Eltern mit schmollenden Kindern machen? Sie lassen sie schmollen und warten bis sie wieder bereit sind, die Grenzen zu akzeptieren. Was verlieren wir in diesem sinnlosen Kampf? Wir verlieren die Möglichkeiten weiterzugehen und zu wachsen.
„Wozu sollte ich euch noch schlagen? Ihr werdet doch weiter ungehorsam sein. Euer Kopf ist krank und euer Herz ist schwach.“ Jesaja 1,5
Das sagt Gott zu seinem Volk Israel, bevor er das Land zerstört und das Volk zerstreut. Unterschied zu uns ist es, dass wir mit Blut Christi uns jeden Tag reinwaschen können und neu vor Gott treten können. Wenn wir aber das Blut für unsere eigensinnigen Pläne benutzen, wird es uns nicht mehr beschützen. Sollen wir etwa Angst vor unserem Gott Vater haben? Angst nicht, aber Respekt, Ehrfurcht, Hingabe, Vertrauen. Den Stolzen widersteht Gott, aber Demütigen gibt er Gnade. In dieser Welt sind die Werte wie Gehorsam und Unterordnung, Ehrfurcht, Folgen sehr negativ besetzt. Gerade aber in diesen Werten bringen wir zum Ausdruck, dass wir an Gott glauben und das Lenkrad unseres Lebens in seine Hände gelegt haben. Was ist unser Ziel? Soll Gott uns segnen, was wir tun und uns immer helfen oder sollen wir ihm immer ähnlicher werden?
„Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ 2. Korinther 3, 18
Brüder und Schwester lasst uns vor den Thron seiner Gnade treten mit demütigen Herzen und sein Wille, wie er auch ist, akzeptieren. In allen Rahmen, die uns in dieser Welt gegeben wurden, können wir uns freuen, weil wir hier Fremdlinge sind und unsere Heimat nicht von dieser Welt ist. Lasst uns in unserem Herzen nach Hause zum Herz unseres Vaters kommen und daraus unsere Freude schöpfen. In allen Grenzen, woraus wir am liebsten ausbrechen möchten, ist Gottes Liebe sichtbar.
Meine Kinder, in allem was ihr durchmacht, glaubt, dass ich euer liebender Vater bin. Vertraut mir, dass ich keine bösen Absichten mit euch habe, dass meine liebende Hand immer bei euch ist. Vielmehr bereite ich euch, das Licht meiner Herrlichkeit in diese Welt zu tragen. Ich überschütte euch mit Segen, wenn ihr keine Grenzen meinem Wirken setzt und mir grenzenlos vertraut. Vertraut nicht euren Augen, sondern meinem Wort, dass ich euch nie verlassen werde, dass ich euch in das verheißene Land führe, in das Land, wo Milch und Honig fließen. Lernt am Volk Israel, dass ihr Land vom Feind weggenommen wurde, wenn sie starrköpfig und eigensinnig handelten. Ihr habt den mächtigen Geist der Liebe, den Heiligen Geist, der in euren Herzen regieren kann. Verlasst euch nicht auf euren Verstand, sondern schaut auf meine Größe und Kraft. Ich will unter euch wirken und mich  durch Wunder und Zeichen bewegen. Ich bin der allmächtige Gott Israels, der euch berufen hat, mir nah zu sein, mir zu folgen und die Weltgeschichte zu schreiben. Sucht nicht Freude in dieser Welt, eure Herzen sind für die himmlische Freude geschaffen. Kommt zum Tisch meiner Gnade! Esst und trinkt! Ich habe alles in Überfluss für euch, meine Kinder.“

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