Gott über alles

Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen und verwunderten sich. Denn sie waren nicht verständig geworden durch die Brote; denn ihr Herz war verhärtet. Markus 6, 51-52

Jesus vermehrt die Fische und das Brot, speist Tausende von Menschen, und die Jünger verstehen immer noch nicht, wer Jesus ist. Es steht geschrieben, dass sie nicht verständig geworden sind, denn ihr Herz war verhärtet. Sie begriffen die Größe Gottes nicht, weil ihr Herz hart gewesen ist. Die Jünger waren schon so lange zusammen mit Jesus. Sie sahen die Wunder, die er tat, und trotzdem glaubten sie nicht an ihn in ihren Herzen. Vielleicht wurde ihnen beigebracht niemandem außer der eigener Familie zu vertrauen? Vielleicht wurden sie oft betrogen, vielleicht dachten sie, dass der Sohn Gottes nie mit ihnen unterwegs sein würde. Fühlten sie sich zu klein für seine Größe?
Wie oft können wir 
das Maß der Größe Gottes nicht begreifen? Was brauchen wir, um die Größe Gottes und seine Allmacht zu begreifen? Wir können Wunder sehen und sie nicht verstehen. Wir können neben Jesus unterwegs sein und wenig verstehen. Was macht unseren großen Gott in unseren Augen so klein? Das Wort sagt, dass es ein verstocktes Herz ist. Wir haben um etwas gebeten und nicht bekommen. Wir haben nicht erfüllte Träume, kaputte Beziehungen, Schmerzen vor unseren Augen.

Wo war unser Gott, wo wir ihn am meisten brauchten, fragten sich vielleicht die Jünger. Wenn Gott schweigt, können wir es ihm vergeben oder verhärten wir unsere Herzen? Hier ein Wunder und da ein Wunder, aber was ist mit meinem Leben? Nicht erfüllte Träume bleiben nicht erfüllte Träume, kaputte Beziehungen bleiben nicht geheilt, aber Gott ist in unserer Mitte. Haben sie vielleicht darauf gewartet, dass er König in Israel wird und sie mit ihm zusammen reich werden? Wir Menschen bleiben in unserem menschlichen, irdischen Denken gefangen. Wir gehen durch die Straßen mit Gott, aber denken an unsere unerfüllten Träume. Schaffen wir es Gott, Gott sein zu lassen oder bleibt er unser Diener für unsere Wünsche und Träume in unserer kleinen Welt?
Wenn Gott ein Zauberstab wäre und alle unsere Träume und Wünsche erfüllt hätte, was hätten wir dann gemacht? Ihn angebetet und ihm nachgefolgt? Oder weitere Pläne gemacht, was er noch für uns tun könnte? Wie im Märchen von Alexander Puschkin „Märchen über Goldfisch“, wo der alte Mann im Fischernetz eine Königin des Meeres erwischt und drei Wünsche erhält. Er kommt nach Hause und seine Frau sagt ihm, dass er sich
eine neue Wanne zum Wäsche waschen wünschen soll. In einem Augenblick steht die neue Wanne da. Das reicht aber nicht. Die Frau wünscht sich so weiter, bis sie eine Königin wird und den armen Mann hinausjagt. Der alte Mann geht zum Meer und ruft die Königin des Meeres zur Hilfe. Die Königin kommt und hilft dem alten Mann. In einem Augenblick sitzt seine Frau im alten Haus bei der kaputten Wanne wie am Anfang.
Gott geht nicht auf unsere Wünsche ein. Er ist auch kein Wunschautomat.
Was verhärtet unsere Herzen? Unser festgefahrener Blick auf das was wir nicht haben. Und vor lauter Sorgen sehen wir nicht, wer neben uns steht und wie groß und stark er ist.
Natürlich haben wir auch „richtige“ Wünsche, dass die Menschen sich bekehren, dass jemand geheilt wird. Wenn aber Gott nicht antwortet und nichts sich verändert, bedeutet es vielleicht, dass Gott einen eigenen Plan für diese oder andere Situation hat.
Wie viel wichtiger ist es zu fragen was unser Gott für Wünsche hat? Für mich, für meine Familie oder für mein Land? Vielleicht möchte er, 
dass du lernst göttlich zu denken, und mitten in allen unerfüllten Wünschen ihn anbetest?

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