Ich oder Gott

Unter den Kindern Gottes gibt es zwei Kategorien von Menschen, die alles Gott geben möchten und aus aller Kraft und mit allen Anstrengungen ihm dienen. Und die anderen, die warten, dass etwas geschieht, die auch weglaufen von ihm, auf jeden Fall nicht aktiv etwas für Gott tun. In unseren Gemeinden können wir diese zwei Kategorien immer wieder erkennen. Die letzte Kategorie von Menschen versuchen die Pastoren zu motivieren und in Bewegung zu bringen, aktiv das Gemeindeleben zu gestalten. Aber ich glaube das gelingt ihnen das nicht so richtig. Man könnte vermuten, dass das Reich Gottes ihnen nicht so nah am Herzen liegt.


In der Bibel wurden mir durch das alte und neue Testament auch diese zwei Kategorien deutlich. Wenn wir Kain und Abel anschauen. Kain machte sich so viele Mühe, Korn anzupflanzen und zu ernten. Er bringt Gott ein Dankopfer, das nicht angenommen wird und das Opfer von Abel, der sich nicht so viel Mühe machte und die Schaffe hütete, wird angenommen. Das macht Kain wütend. Er tötet Abel und wird von Gott bestraft.
Eine andere Geschichte von Martha und Maria im neuen Testament. Martha bemüht sich, Maria aber sitzt und hört Jesus zu. Martha wird wütend auf Maria und ermahnt sogar Jesus, dass er Maria zurechtweisen soll, was Jesus aber nicht macht, sondern umgekehrt, er ermutigt sie und sagt, dass sie etwas besseres wählte und das soll ihr nicht weggenommen werden.
Und da ist noch ein Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der älteste Sohn ist fleißig, treu, zuverläßig und bescheiden. Ganz im Gegenteil zum jüngeren Bruder, der alles verschleudert und zurück zum Vater kommt, um sein Sklave zu sein. Der Vater beschenkt reich den faulen Bruder und weist den älteren mit Aussage zurecht:“Alles was meins ist, ist deins, komm mit uns feiern!“. Der ältere Bruder ist wütend. Er findet es ungerecht, weil er, der so fleißig ist, nie ein Geschenk bekommen hat. Der ältere Bruder erscheint uns so negativ. Er versteht die Großzügigkeit vom Vater nicht. Er ist neidisch auf den Bruder. Aber ist es nicht so, dass der ältere Bruder alles erben wird? Ihm gehört alles, aber er ist sauer, dass der Vater sich über den jüngeren freut. Am besten würde er ihn bestrafen und ihm schwere Arbeiten auferlegen und im Stall schlafen lassen.
Was ist denn überhaupt mit diesen fleißigen Dienern, die sich voller Kraft für das Reich Gottes einsetzen? Warum sind sie so oft wütend über die andere? Sie haben das Denken: „Gott hat mir so viel gegeben und ich möchte ihm es zurückbezahlen“ oder „ohne meinen Einsatz kann das Reich Gottes nicht wachsen“. Das ist die Selbstgerechtigkeit oder Wichtigtuerei. Kann oder darf mit solchen Motiven das Reich Gottes gebaut werden?
Wenn jemand denkt: „Ohne mich wird die Gemeinde zusammenbrechen oder die Kinder werden verhungern oder die Mission scheitert.“ Dann ist es nichts anderes als Wichtigtuerei. Gott ist größer als unser Einsatz und unsere Anstrengungen. Für ihn sind wir wichtig und nicht unser Dienst, unser Einsatz. Also egal was passiert soll man an Jesus Füßen bleiben und seine Worte lauschen. Es gibt nichts wichtigeres und das soll uns nicht genommen werden.

Schreibe einen Kommentar