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Das Herz des Vaters

„Es wird für mein Volk, das von mir weggelaufen ist, schrecklich werden! Das Verderben soll über sie hereinbrechen, denn sie haben mir die Treue gebrochen. Ich wollte sie befreien, aber sie verbreiten nichts als Lügen über mich. Sie schreien nicht nach mir, damit ich ihnen helfe, sondern liegen jammernd in ihren Betten. Sie ritzen sich die Haut blutig, damit sie eine gute Ernte bekommen, und entfernen sich immer weiter von mir.“ Hosea7,13-14

In diesen Worten hören wir das verletzte Herz eines Gottes, der seinem Volk begegnen möchte. Er will ihnen helfen, für sie zu sorgen, aber sie suchen nicht einmal nach ihm, sondern versuchen durch ihre eigenen Methoden für ihr Glück zu sorgen. Wie kann ein allmächtiger Gott verletzbar sein?
Kann ein Gott überhaupt eine Schwäche haben? 

Die Antwort ist ja. Er empfindet so viel Liebe für sein Volk, sodass er sich verletzbar ihnen gegenüber zeigt. Er geht eine Beziehung, einen Bund mit seinem Volk ein. In einer Beziehung kann man sich nicht verstecken. Gott zeigt sein Herz, seine Gefühle dem Volk gegenüber und wird abgewiesen. Wie reagieren wir, wenn jemand, der uns versprochen hat, ein lebenslang treu zu sein, fremd geht? Das ist eine sehr tiefe Verletzung, für die wir sehr lange Heilung brauchen.
Uns ist es wahrscheinlich gar nicht bewusst, wie wir manchmal mit unseren Worten oder Taten Gott verletzen. Ich habe mir immer einen starken Gott vorgestellt, der unabhängig von uns Menschen ist, und der in seinen Gefühlen immer stabil und gleich ist. Er liebt uns und das war’s.
Je mehr ich mich aber Gott näherte, desto mehr spürte ich seine Leidenschaft für uns Menschen. Das ist nicht nur ein konstantes Gefühl der Liebe. Das ist tiefe unbegreifliche leidenschaftliche Liebe zu seinen Kindern. Gott versteckt sich nicht. Er zeigt sich geduldig und lässt sein Herzen offen, auch unserer Abweisung gegenüber.
Warum lehnen die Menschen Gott ab? Weil sie verzerrte Bilder oder Vorstellung von ihm haben. Oft kommt es von den Menschen, die selbst Gott nicht kennen, aber die behaupten, ihn zu kennen.
Als Jesus auf der Erde war, fühlten sich viele Menschen zu ihm hingezogen. Unser Gott ist vollkommene Liebe, die er am Kreuz bewiesen hat. Es gibt keine größere Liebe als die, die sein Leben für die Freunde gibt. Warum würde jemand diese Liebe ablehnen? Diese Liebe fordert nichts, stellt keine Bedingungen und nimmt jeden wie er ist, an. Hier ist die Beschreibung von unserem Gott: „Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bliebt bestehen, was auch geschieht.“ 1. Korinther 13, 4-7.
Wenn wir das Wort Liebe mit Gott ersetzen, dann können wir sein Herz kennen lernen. Und trotzdem zeigt er sich als verletzbarer Gott. Er kann nicht uns einfach ignorieren, wenn wir falsche Wege gehen. Wenn wir uns von ihm entfernen, dann zerstören wir uns selbst. Ohne ihn hat das Leben keinen Sinn und keine Zukunft, denn er ist die Quelle der Liebe und des Lebens. Wenn unsere Kinder z.B. in ein Suchtverhalten verfallen, dann würden wir ihnen kein Geld geben, damit sie Drogen kaufen können. Wir würden ganz klar uns positionieren, dass wir erst dann ihnen helfen würden, wenn sie bereit sind, eine Therapie zu machen. Das ist natürlich nicht einfach für die Eltern. Sie fühlen sich verantwortlich für das Kind. Gott lässt uns los, damit wir unsere Erfahrungen machen, aber er wartet sehnsüchtig, dass seine Kinder zu ihm zurückkommen, weil er so viel Liebe und Fürsorge für sie hat.
Wann sind wir bereit, zu ihm zu kommen? Wenn alle unsere eigenen Versuche Glück in dieser Welt zu finden, ausgeschöpft sind. Dann umgibt er uns mit der Wolke der Liebe. Wie eine Freundin von mir gesagt hat, als sie Jesus kennengelernt hat: „Endlich bin ich nach Hause gekommen und habe meine Eltern kennengelernt!“
Gott sucht eine Familie, wo seine Kinder mit ihm an einem Tisch sitzen und er erzählt ihnen Geschichten, die ihr Herz verwandeln und ihn größer als ein Ozean machen. „Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln.“ 2. Korinther 3,18

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